30.04.2024 11:34 Uhr

Nur dritte Wahl bei Bayern? So denkt Rangnick über Hoeneß

Ralf Rangnick ist Wunschtrainer des FC Bayern, war aber noch vor Monaten nicht erste Wahl
Ralf Rangnick ist Wunschtrainer des FC Bayern, war aber noch vor Monaten nicht erste Wahl

Uli Hoeneß sorgt mit seinen Aussagen vom "FAZ"-Kongress am letzten Freitag weiter für mächtig Wirbel rund um den FC Bayern. Unter anderem äußerte sich der Ehrenpräsident des FC Bayern auch zum neuen Wunschtrainer Ralf Rangnick, der laut dem 72-Jährigen nur die dritte Wahl bei den Münchnern ist. Worte, die bei den FCB-Bossen gar nicht gut ankamen. Immerhin: Die Rangnick-Seite zeigte offenbar Verständnis.

Eines der ganz großen und viel beachteten Themen aus einem Gespräch mit Uli Hoeneß beim "FAZ"-Kongress am letzten Freitag war die Abrechnung mit Trainer Thomas Tuchel, dem der Ehrenpräsident des FC Bayern vorwarf, lieber Spieler zu kaufen, anstatt Talente zu entwickeln. Abseits davon ging beinahe unter, dass Hoeneß bei der gleichen Podiumsdiskussion den aktuellen Wunschtrainer Ralf Rangnick öffentlich als Trainer-Option Nummer drei bezeichnete. 

Dem aktuellen Österreich-Coach, der nach Wunsch der Bayern-Verantwortlichen ab Sommer den Rekordmeister übernehmen soll, wurde damit von Hoeneß das Etikett umgehängt - hinter dem zuvor favorisierten Xabi Alonso (verlängerte bei Bayer Leverkusen) und Julian Nagelsmann (macht langfristig beim DFB weiter) - nur die dritte Wahl zu sein. 

Während die Hoeneß-Aussagen über Rangnick bei den Bayern-Bossen intern als "größtmögliches Störfeuer" wahrgenommen wurden und Kopfschütteln auslösten, wie "Sport Bild" berichtet, habe die Rangnick-Seite das Thema etwas lockerer gesehen.

Laut dem Sportmagazin habe Hoeneß mit dem Hinweis auf die dritte Wahl keinen Schaden angerichtet. Dessen Worte seien als "ehrliche, offene Meinung" gewertet worden und nicht als "Kalkül oder Spitze" gegen den 65-Jährigen. 

FC Bayern: "Hoeneß sollte sich ein bisschen zurückziehen"

Zuvor hatte der "kicker" berichtet, dass Rangnick Hoeneß' Aussagen "registriert" habe und nicht sonderlich erfreut gewesen sei. Es folgte demnach noch am Freitag eine Beschwerde bei den aktuellen Entscheidungsträgern und Rangnick hinterlegte, dass er verwundert gewesen sei, hieß es.

So oder so: Noch überlegt Rangnick laut übereinstimmenden Medienberichten, ob er wirklich beim deutschen Rekordmeister anheuern oder lieber weiter Österreich-Coach bleiben will. Eine Entscheidung soll es bis nach dem Champions-League-Rückspiel der Bayern in Madrid geben, das Mittwochabend nächster Woche stattfindet.

Für TV-Experte und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus steht derweil fest, dass sich Hoeneß in Zukunft aus dem Tagesgeschäft heraushalten sollte.

"Bei all seinen Verdiensten um den FC Bayern und seine große soziale Ader: Vielleicht sollte sich Uli Hoeneß ein bisschen zurückziehen, sein schönes Leben genießen und dem FC Bayern die Daumen drücken", sagte der frühere Münchner gegenüber "Sport Bild".