Vizemeister! Doppelpacker Guirassy lässt Stuttgart jubeln
Angeführt von Doppelpacker Serhou Guirassy und dank Hoffenheimer Schützenhilfe feiert Stuttgart die Vizemeisterschaft. 4:0 gewinnt der historisch starke VfB gegen Mönchengladbach.
Durchtränkt von Bierduschen und mit coolen Champions-League-Sonnenbrillen in den stolzen Gesichtern feierten die historischen Überflieger des VfB Stuttgart das märchenhafte Ende ihrer Supersaison. Dank der frohen Kunde von der Bayern-Pleite in Hoffenheim war beim siegestrunkenen Vizemeister und seinen euphorischen Anhängern nur noch Party angesagt.
"Ich bin überglücklich. Es ist eine überragende Saison gewesen, wir haben überragenden Fußball gespielt", jubelte Nationalspieler Deniz Undav bei Sky und gab der Spielzeit schlicht die Note "Eins plus". In seinem womöglich letzten VfB-Spiel hatte Doppelpacker Serhou Guirassy (23./31.) seine Saisontreffer 27 und 28 für die Schwaben erzielt, die mit 73 Zählern ihre Punktzahl aus der Meistersaison 2006/2007 (70) überboten. Zudem winkt dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß die Teilnahme am Supercup, falls Meister Bayer Leverkusen auch den DFB-Pokal gewinnt.
Die Joker Wooyeong Jeong (75.) und Silas (83.) erhöhten, nach der Durchsage vom Zwischenstand in Sinsheim brachen bereits alle Dämme. Die Gladbacher beendeten indes eine äußerst ernüchternde Spielzeit mit 34 Zählern weit hinter den eigenen Ansprüchen.
Mit dem Champions-League-Ticket in der Tasche hatten sich die Schwaben für den finalen Schlussspurt neue Ziele gesteckt. "Die Motivation ist groß, Zweiter zu werden und mit 73 Punkten VfB-Geschichte zu schreiben", hatte Hoeneß vor dem letzten Spieltag betont.
Der Stuttgarter Coach veränderte seine Startelf nach dem 1:0 in Augsburg nur auf einer Position, Atakan Karazor ersetzte Leonidas Stergiou. Sein Team startete druckvoll in eine unterhaltsame erste Hälfte. Die Nationalspieler Waldemar Anton (8.) und Maximilian Mittelstädt (11.) prüften Gladbach-Keeper Jonas Omlin frühzeitig.
Die Gäste versuchten, durch schnelles Umschalten Nadelstiche zu setzen. Doch der VfB konnte sich wieder einmal auf den bärenstarken Guirassy verlassen - aus sechs Metern köpfte der Stürmer ein und erzielte zum zwölften Mal in dieser Spielzeit das 1:0 für den VfB. Diese Bundesliga-Bestmarke war bislang nur Stefan Kießling (2012/2013), Ailton (2003/2004) und Gerd Müller (1969/1970) gelungen.
Per Linksschuss, der vom Innenpfosten ins Tor ging, erhöhte der 28-Jährige, dessen Verbleib angesichts einer Ausstiegsklausel von wohl knapp 20 Millionen Euro unsicher ist. Doch die Borussia wehrte sich, Torhüter Alexander Nübel (41.) bewahrte den VfB bei einer Gladbacher Dreifachchance vor dem Anschlusstreffer. Auf der Gegenseite verpasste Guirassy (43.) mit einem Lattentreffer den Hattrick.
Nach dem Seitenwechsel kam die Borussia besser ins Spiel, gegen Alassane Plea (47.) war Nübel erneut auf dem Posten. Der VfB überstand die Druckphase, Deniz Undav (60.) prüfte Omlin mit einem scharfen Schuss aus der Distanz, ehe Jeong und Silas nachlegten.