19.04.2024 09:23 Uhr

Freund: Nagelsmann hat zwei Gründe für Bayern-Comeback

Julian Nagelsmann wird mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht
Julian Nagelsmann wird mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht

Nachdem sein Berater zuletzt Gespräche mit dem FC Bayern bestätigte, scheint eine Rückkehr von Julian Nagelsmann nach München immer wahrscheinlicher zu werden. RTL-Experte Steffen Freund hat derweil bei der Causa Nagelsmann "ein komisches Gefühl", wie er RTL/ntv und sport.de exklusiv verriet. Allerdings gibt es laut dem Ex-Bundesliga-Profi auch zwei gewichtige Gründe, die den aktuellen Bundestrainer zu einem Comeback beim Rekordmeister bewegen könnten.

Heuert Julian Nagelsmann im Sommer beim FC Bayern an und wird Nachfolger des vorzeitig ausscheidenden Thomas Tuchel? Sein Berater Volker Struth bestätigte bei "Sky" entsprechende Verhandlungen und kündigte eine "zeitnahe" Entscheidung des aktuellen Bundestrainers an, der den Münchner Spitzenklub nach der Heim-Europameisterschaft somit ein zweites Mal übernehmen könnte, nachdem er erst im März 2023 entlassen und durch Tuchel ersetzt worden war. 

Doch könnte ein Comeback an alter Wirkungsstätte überhaupt gelingen? Laut RTL-Experte Steffen Freund ist das durchaus möglich. "Ich fand das gar nicht so schlecht, wie es Julian Nagelsmann beim FC Bayern gemacht hat", sagte Freund im exklusiven Gespräch mit RTL/ntv und sport.de und fügte an: "Mich hat das damals total überrascht, dass er entlassen wurde." 

Er selbst habe dann "relativ schnell nach den Misserfolgen von Thomas Tuchel gesagt: Nagelsmann war die bessere Lösung", erinnerte Freund. Diese Tatsache habe man nun auch in der Führungsebene des Rekordmeisters erkannt.

Probleme oder Spannungen sind laut dem RTL-Fußballexperten keine zu erwarten. "Beim FC Bayern ist ja zuletzt ein ganz neues Team entstanden, das jetzt die Entscheidungen trifft. Die, die Nagelsmann entlassen haben, sind ja nicht mehr da", erklärte der 54-Jährige und verwies auf den neuen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, die die im letzten Sommer entlassenen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic nun ersetzen. Gerade Eberl gilt dem Vernehmen nach als großer Befürworter einer Rückhol-Aktion Nagelsmanns.

Freund: Darum denkt Nagelsmann über den FC Bayern nach

"Gleichzeitig habe ich auch so ein komisches Gefühl", betonte Freund. Es sei "schon erstaunlich, dass man so schnell wieder sagt, Julian Nagelsmann ist der Richtige", warnte der frühere Nationalspieler. Unter anderem müsse erst einmal geschaut werden, ob die EM erfolgreich verlaufe.

Er sei "ein bisschen erstaunt", dass Nagelsmann nach den beiden guten Spielen der DFB-Elf gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) "schon wieder Kandidat Nummer eins für Bayern München ist". 

Dass Nagelsmann sich mit einer Rückkehr zum deutschen Rekordmeister beschäftigt, kann Freund derweil gut verstehen. 

"Es gibt ja zwei ganz klare Gründe dafür, dass das für ihn ein Thema ist", sagte der RTL-Experte.

Grund eins laut Freund: "Wer genau hinschaut: Julian Nagelsmann ist in München zuhause. Er möchte eigentlich gern dort mit seiner Familie bleiben. Das ist ihm sehr wichtig." Als Bayern-Trainer könne er dort wohnen, wo er auch arbeitet, so der 54-Jährige.

"Der zweite Punkt ist, dass da in der Vergangenheit vielleicht auch eine kleine Lücke entstanden ist, wo er sagt, dass er die Mannschaft in der letzten Saison bestimmt noch zur deutschen Meisterschaft geführt hätte, und das hat im Endeffekt nicht geklappt, weil sie ihn einfach entlassen haben", deutete Freund an, dass Nagelsmann noch mindestens eine Rechnung offen haben könnte.

Zum Zeitpunkt der Entlassung des heute 36-Jährigen war der FC Bayern nicht nur im Titelkampf in Schlagweite, sondern auch noch in DFB-Pokal und Champions League vertreten. Kurz nach Tuchels Amtsübernahme schieden die Münchner aus beiden Wettbewerben aus.