Matthäus schaltet sich in Torwart-Debatte beim FC Bayern ein
Spätestens nach dem Aus im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen und seiner Roten Karte ist eine Torwart-Debatte um Manuel Neuer rund um den FC Bayern aufgeflammt. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat zu dem Thema eine klare Meinung.
"Natürlich kommen jetzt wieder die grundsätzlichen Fragen auf: Warum schätzt er die Situation falsch ein, warum kommt er zu spät, ist er zu alt? Mir ist das jetzt zu billig, obwohl es wahrscheinlich entscheidend für das Spiel war", sagte der 63-Jährige gegenüber "Bild".
Er selbst habe den Kapitän des deutschen Rekordmeisters nach seiner Leistung bei der 1:4-Klatsche in der Champions League gegen den FC Barcelona kritisiert, gab Matthäus zu, "aber in den vergangenen Wochen habe ich einen Manuel Neuer gesehen, der mich an seine Glanzzeiten erinnert hat. Gegen Paris hat er zwei, drei vergleichbare Situationen souverän gelöst. Gegen Dortmund pariert er gegen Sabitzer Weltklasse".
Ein Platzverweis für Neuer wie gegen Leverkusen sei "das Risiko bei seinem offensiven Spiel", sagte Matthäus. "Eigentlich ist es ein Wunder, dass er bei seinem modernen Torwartspiel nach gefühlt 2000 Pflichtspielen jetzt die erste Rote Karte bekommen hat."
FC Bayern: Viel Zuspruch für Manuel Neuer
Neuer selbst hatte sich nach der Partie in den Sozialen Medien für seinen Fauxpas entschuldigt. Zuspruch bekam er darauf hin unter anderem von Toni Kroos. "Hör auf, dich zu entschuldigen!", schrieb der Weltmeister-Kollege von 2014 unter den Post des Torhüters.
Andere Sportstars "schenkten" Neuer ein Herzchen, darunter Bayern-Legende Franck Ribery und die deutsche Ski-Ikone Felix Neureuther.
Der wegen Neuers Platzverweis ausgewechselte Leroy Sané betonte bei "Sky": "Manu kam auch gleich zu mir und hat sich entschuldigt, aber das musste er nicht. Das war ein ekliger Ball für einen Torwart, da trifft ihn keine Schuld."
Sogar der sonst extrem kritische Mario Basler erklärte gegenüber "Sport1", große Vorwürfe könne man Neuer nicht machen. Zudem sehe er "im Moment keinen, der diese Position für Manuel beim FC Bayern übernehmen kann".
Dass Neuer "nicht mehr die hundertprozentige Qualität hat wie vor fünf Jahren" habe, sei "altersbedingt normal", so Basler.