Das rät Matthäus dem FC Bayern nach dem Kane-Schock
Harry Kane ist der womöglich wichtigste Einzelspieler in den Reihen des FC Bayern. Das liegt an seiner furiosen Torquote, hat er doch seit seinem Wechsel nach München vor eineinhalb Jahren überragende 64 Tore in 64 Pflichtspielen erzielt. Das liegt aber auch daran, dass der Engländer der einzige klassische Mittelstürmer im Kader des Bundesliga-Tabellenführers ist. Wenn Kane dann mal ausfällt, schmerzt es den FC Bayern ganz besonders.
Im DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen wird Cheftrainer Vincent Kompany seinen Superstar nun ausnahmsweise mal ersetzen müssen, fällt Kane doch wegen eines kleinen Muskelfaserrisses aus, den er sich im Top-Spiel bei Borussia Dortmund (1:1) zugezogen hatte.
Wie genau die große Lücke gefüllt werden soll, die Harry Kane aufgrund seines Ausfalls hinterlässt, wollte der FCB-Coach am Montag noch nicht verraten.
Ex-Bayern-Star und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus rät den Münchnern vor dem Pokal-Achtelfinale gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen allerdings, auf keinen Eins-zu-Eins-Ersatz für Harry Kane zu bauen.
Matthäus denkt an Müller, Musiala und Sané
"Bayern hat bereits vor der Saison gesehen, dass man keinen zweiten Kane auf der Bank hat und man diese Situation mit einer anderen Art Offensivfußball lösen muss - wie es zum Beispiel Julian Nagelsmann vor einigen Jahren getan hat", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.
Der 62-Jährige erinnerte daran, dass der FC Bayern unter dem heutigen Bundestrainer auch schon mal ohne echten Mittelstürmer gespielt hätten - und das gar nicht unerfolgreich.
"Dann ist jeder mal in den Strafraum gegangen, die Flügelspieler und die beiden offensiven Mittelfeldspieler", erinnerte sich Matthäus und nannte konkrete Alternativen: "Diese Spieler hat man, ob das Thomas Müller und Jamal Musiala sind oder auch ein Leroy Sané, der auf der Halbposition spielen kann. Bayern hat schon einige Möglichkeiten, den Kane-Ausfall zu kompensieren."
Vom klassischen 4-2-3-1-System müsse im Zweifel für die Partien ohne Harry Kane etwas abgerückt werden, wie der Weltmeister-Kapitän von 1990 ergänzte: "Denn mit Kane hat man ja nur einen klassischen Mittelstürmer im Kader. Die Statik wird sich verändern, aber man wird Wege finden."