Hecking-Klartext zum Sportdirektor-Posten
Fußball-Bundesligist VfL Bochum hat mit der Verpflichtung von Dieter Hecking als Nachfolger von Peter Zeidler einen ganz entscheidenden Posten neu besetzt. Zwei weitere sind beim Schlusslicht aber weiter offen. Ein ganz besonderes Gedankenspiel ist kein Thema beim Revierklub.
Der neue Cheftrainer Dieter Hecking wird sicher nicht auch noch die Aufgaben des Sportdirektors beim VfL Bochum übernehmen. Das hat der 60-Jährige auf seiner Antritts-Pressekonferenz unterstrichen.
"Die Überlegung gibt es nicht", so Hecking deutlich, der sogleich begründete: "Denn die Aufgabe als Cheftrainer füllt mich voll und ganz aus. Das war in den Gesprächen mit Ilja (Kaenzig, Geschäftsführer VfL Bochum, Anm. d. Red.) überhaupt kein Thema, dass ich in diese Rolle schlüpfe. Als Cheftrainer habe ich genug zu tun."
Zwei Posten beim VfL Bochum vakant
Beim vom Abstieg bedrohten Traditionsklubs sind gleich zwei hochrangige Posten in der sportlichen Leitung vakant. Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian hatte sein Amt nach der vergangenen Saison freiwillig abgetreten, nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim wurde neben Cheftrainer Peter Zeidler auch Sportdirektor Marc Lettau vor die Tür gesetzt.
Obgleich sich Hecking nicht als Sportdirektor sieht, betonte VfL-Boss Kaenzig am Mittwoch, dass er mit Blick auf das nahende Winter-Transferfenster dennoch durchaus den engen Austausch mit dem erfahrenen Coach suchen wird. Die Priorität bei der Nachbesetzung der offenen Stellen lag aber zunächst auf der Trainerposition, hob der Geschäftsführer hervor.
"Wir haben in diesen Wochen immer parallel überlegt, was die beste Lösung für den Verein ist. Die Lage ist prekär, da dürfen wir keine Zeit verlieren. Logischerweise werden wir auf Strecke noch jemanden dazubekommen", so Kaenzig, der offen ließ, ob man im Saisonverlauf Zuwachs in der Führungsebene verpflichten wird.
Hecking soll in Suche nach Verstärkungen aktiv eingebunden werden
Kaenzig führte mit Blick auf Hecking und möglichen Verstärkungen aus: "Die Entscheidung für den Winter werden wir gemeinschaftlich in Bälde angehen. In den ersten Tagen wäre das noch ein bisschen viel verlangt, da er die Mannschaft noch nicht kennt. Aber schon bald wird er sich ein Bild gemacht haben. Dann gilt es, da keine Zeit zu verlieren."
Beide verfügen über "genug Erfahrung und Netzwerk", hob der Bochumer Chef hervor: "Auch für die Abwicklung haben wir genügend Leute an Bord, das ist auch keine Raketenwissenschaft. Die Kunst besteht darin, zu entscheiden, was uns in dieser Situation weiterhilft, welche Spielerprofile und Charaktere, um die Mischung zu verbessern."
Möglich sei derweil, dass der Revierklub am Ende nur einen der beiden Posten besetzt. "Der VfL wird irgendwann wieder einen Sport-Geschäftsführer und/oder einen Sportdirektor haben", kündigte Ilja Kaenzig an.