Medienschelte nach Beier-Gala: "Wurde vernichtet"
Im zwölften seiner bislang überwiegend eher kurzen Einsätze für Borussia Dortmund platzte bei Maximilian Beier am Samstagabend endlich der Knoten. Der 30-Millionen-Euro-Neuzugang war mit einem Treffer und einer Vorlage beim 2:1-Sieg gegen RB Leipzig der beste Akteur auf dem Rasen. BVB-Coach Nuri Sahin nutzte die Gala seines Schützlings, um mit der Berichterstattung abzurechnen.
"Da müssen wir schon aufpassen. Ich habe gerade im Fernsehen gesehen, dass es sein zwölftes Pflichtspiel für Borussia Dortmund war. Er ist deutscher Nationalspieler, ein junger Bursche. Wie der vernichtet wurde, war Wahnsinn. Für ihn freut es mich extrem", erklärte Sahin bei "Sky" mit der Top-Leistung von Maximilian Beier gegen RB Leipzig konfrontiert.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Beier in seinen zwölf Pflichtspielen im Schnitt nicht mehr als 45 Minuten auf dem Rasen stand und erst durch die große Verletztenmisere der vergangenen Wochen einen festen Platz in der Startformation erhielt.
Dass die Erwartungen der Fans und Experten nicht gerade gering ausfielen, hat Sahin ebenfalls ein Stück weit mitzuverantworten. Immer wieder wurde der 22-Jährige als absoluter Wunschtransfer bezeichnet, auf einer seiner ersten Pressekonferenzen als Cheftrainer der Schwarzgelben betonte Sahin sogar, er erwarte nicht, dass der Offensiv-Spieler Eingewöhnungszeit benötige, da "intelligente Spieler" diese nicht bräuchten.
In der Realität tat sich Beier mit dem Wechsel vom beschaulichen Sinsheim in die Ruhrpottmetropole allerdings durchaus schwer und wirkte teilweise wie ein Fremdkörper im Spiel des BVB. In den vergangenen Wochen zeichnete sich Besserung ab, gegen Leipzig folgte nun der Beweis, dass Beier für Dortmund auch auf der großen Bühne liefern kann.
Kritik an BVB-Star "unter der Gürtellinie"
Dass fortwährende Kritik allerdings Spuren hinterlässt, verdeutlichte am Samstag auch BVB-Kapitän Emre Can, der nach einigen schwachen Leistungen gegen Leipzig als Aushilfe in der Innenverteidigung glänzte.
"Ich bin auch nur ein Mensch und versuche, Leistung zu bringen. Das funktioniert nicht jede Woche, nicht in jedem Spiel. Ich versuche nicht, mich zu verstecken. Ich versuche, in der Kabine da zu sein. Ich habe keine guten Spiele gemacht - das weiß ich. Ich kann mit Kritik umgehen, aber wenn es unter der Gürtellinie ist, kann ich nicht damit umgehen. Es war unter der Gürtellinie, aber ich will nicht zu viel meckern. Ich will weiter Fußball spielen und für die Jungs da sein. Das ist nicht immer einfach, aber das versuche ich jeden Tag", erklärte der EM-Teilnehmer.