FC Bayern "kann Gehälter nicht von der Couch bezahlen"
Jan-Christian Dreesen, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern, hat erklärt, warum er die aufgeblähte und vielfach kritisierte Klub-Weltmeisterschaft mit 32 Mannschaften gut findet und auch das neue Champions-League-Format letztlich notwendig für den Fußball-Bundesligisten ist.
Durchschnittlich rund 50 Spiele pro Saison hatte der FC Bayern in den letzten fünf Jahren jeweils zu absolvieren - eine immense Zahl! Das gab auch FCB-Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen in einem Gespräch mit der "ARD-Sportschau" am Rande der Generalversammlung der europäischen Klubvereinigung ECA in Athen zu.
Durch die Reform der Champions League und die anstehende Klub-WM werden noch mehr Spiele dazukommen. Diese brauche der deutsche Rekordmeister aber, um seinen qualitativ hochwertigen und gut bezahlten Kader zu finanzieren. "Wenn wir an die über Jahre gestiegenen Gehälter der Spieler denken - die müssen irgendwo herkommen", betonte Dreesen und fügte deutlich an: "Du kannst die Gehälter nicht von der Couch bezahlen, wir müssen dafür spielen."
Immerhin: Die Einführung eines höheren Wechselkontingents, die in der Corona-Hochphase eingeführt und beibehalten wurde, sowie die Vergrößerung der Kader helfe. Die Spieler müssten aber trotzdem vor Überlastung bewahrt werden. "Wir müssen natürlich trotzdem künftig darauf achtgeben", sagte Dreesen. Der FC Bayern sei allerdings "nicht in der Lage", Topspieler gegen vermeintlich kleinere Gegner vermehrt zu schonen.
Trotz allem verteidigte der Bayern-Boss die Klub-WM, die bald mit 32 Teams ausgetragen wird. Sein Verein sei "qualifiziert" und freue sich darüber. "Und die Spieler freuen sich auch - also wir supporten diese Klub-WM", sagte Dreesen. Was die Belastung in der eigentlichen Sommerpause angeht, wo die Klub-WM stattfindet, müsse der FC Bayern aber natürlich "sehen, wie wir das managen".
FC Bayern und BVB nehmen an Klub-WM teil
Durch die neu strukturierte Klub-WM war die Diskussion um den immer voller werdenden Fußball-Terminkalender weiter angeheizt worden. Da in den USA im Sommer 2025 aber maximal zwei Teams pro Nation teilnehmen dürfen, sind aus Deutschland lediglich der FC Bayern und Borussia Dortmund betroffen. Aus diesem Grund sei der Einfluss auf die nationalen Ligen "vergleichsweise überschaubar", erklärte Dreesen.
Auch das neue Champions-League-Format mit acht Gruppenspielen pro Team hatte die Belastung erneut zum Thema gemacht. Um diese zwei Partien mehr könne "man nicht drumherum reden", sagte Dreesen. Mit nur 18 Mannschaften in der Bundesliga und lediglich einem Pokalwettbewerb habe Deutschland aber "eine fundamental andere Ausgangslage als die Premier League", erklärte er.