Neururer zerlegt "grauenvolles" Schalke
Chaos pur beim FC Schalke 04: Nach nur sechs Spieltagen stecken die Königsblauen erneut im Tabellenkeller der 2. Bundesliga fest, nach der denkwürdigen 3:5-Niederlage nach 3:0-Führung gegen Keller-Konkurrent SV Darmstadt musste Trainer Karel Geraerts seine Koffer packen. Der frühere Knappen-Coach Peter Neururer geht mit Mannschaft und sportlicher Leitung hart ins Gericht.
"Bei Schalke 04 explodierte die Luft am Freitagabend in der Veltins-Arena", legte der 69-Jährige in seiner "Wettfreunde"-Kolumne den Finger in die Wunde.
Er selbst habe "Zeugen", nach dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 für Königsblau "klar geäußert" zu haben, sich "nicht vorstellen" zu können, dass "Schalke dieses Spiel gewinnt". Er sollte Recht behalten.
Allerdings: "Dass sie das verlieren, da konnte kein Mensch in diesem Stadion damit rechnen. Es war einfach nicht zu erklären."
Neururer nutzte die Gelegenheit auch für eine Abrechnung mit Kaderplaner Ben Manga, der nach dem Aus von Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots fürs Erste befördert wurde.
"Es ist ein Kuriosum. Ich glaube nicht, dass es überhaupt in der Bundesliga Ähnliches schon mal gegeben hat, dass ein Kaderplaner, der diesen Kader, der im Augenblick ganz, ganz schlechte Leistungen abliefert, zusammengestellt hat, jetzt zuständig ist für alle sportlichen Bereiche bei Schalke 04", gab der Kulttrainer zu bedenken.
FC Schalke 04 "kämpft ums Überleben in der 2. Liga"
Ursprünglich hatte S04 geplant, im zweiten Jahr nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga wieder oben anzugreifen. Neururer glaubt jedoch schon jetzt nicht mehr an eine Aufholjagd der Knappen.
"Im Augenblick kämpft man ums Überleben in der 2. Liga", warnte der Kolumnist. Was in Gelsenkirchen passiert sei, sei "einfach grauenvoll", er selbst habe "nur noch ganz, ganz wenig Hoffnung" für den abgestürzten Traditionsverein.
Bis zur nächsten Länderspielpause wird U23-Coach Jakob Fimpel das Team als Interimstrainer betreuen. Die Suche nach einem Geraerts-Nachfolger wird derweil vorangetrieben.