15.09.2024 11:58 Uhr

Hamann fliegt Kritik um die Ohren - TV-Experte scherzt

Scherzte nach Musialas Blitztor: Didi Hamann
Scherzte nach Musialas Blitztor: Didi Hamann

Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hat mit seiner deutlichen Kritik an der Spielweise von Jamal Musiala zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Die wohl deutlichste lieferte der Offensivspieler des FC Bayern am Samstagabend selbst. Der TV-Experte nahm es mit Humor.

Kaum war das Spiel am Samstagabend zwischen Holstein Kiel und dem FC Bayern angepfiffen, da flogen Dietmar Hamann seine Worte schon um die Ohren. Jamal Musiala hatte schon nach 14 Sekunden das 1:0 erzielt, am Ende gewannen die Münchner in aller Deutlichkeit mit 6:1 (4:0). 

Hamann blieb da nur übrig, die Situation mit Humor zu nehmen. "Hätte er abspielen sollen", scherzte er in seiner Funktion als "Sky"-Experte. Der DFB-Star hatte nach Vorarbeit von Harry Kane freistehend vor Holstein-Torwart Timon Weiner getroffen - eine Abspieloption hatte Musiala nicht.

Hamann dann ernster: "Hat er super gemacht, sehr gut von Kane. Einen guten Abschluss hat er, technisch ist er perfekt."

FC Bayern: Hamann rudert nach Kritik zurück

In den Tagen vor der Partie hatte der 51-Jährige mit seiner Kritik am Bayern-Star großes Aufsehen erregt. Musiala sei oftmals ein "Alleinunterhalter", aus Sicht des deutschen Rekordmeisters würde er ihn sofort gegen Bayer Leverkusens Florian Wirtz eintauschen. Beide laufen auf einer ähnlichen Position auf, wenngleich die beiden DFB-Hoffnungsträger durchaus einen unterschiedlichen Spielstil pflegen.

Am Samstag war Hamann dann im Rahmen der Bundesliga-Berichterstattung bemüht, Wind herauszunehmen. 

"Erst einmal bin ich froh, dass wir Wirtz und Musiala haben. Zwei der weltbesten jungen Spieler. Dass Musiala ein herausragender Spieler ist, das habe ich nie infrage gestellt. Du kannst die Spieler nicht miteinander vergleichen, weil sie grundverschieden sind", so der Ex-Münchner. 

Hamann erläuterte seine "Einzelspieler"-Kritik: "Wenn man auf der Zehn spielt, dann ist es auch deine Aufgabe, andere Spieler in Szene zu setzen, wie es ein Thomas Müller mit Robert Lewandowski über Jahre gemacht hat. Müller hat sich über die Jahre unheimlich weiterentwickelt. Musiala ist wahrscheinlich der beste Dribbler Europas oder der Welt, aber meiner Meinung nach stimmt die Balance im Moment nicht. Wenn er das eine oder andere Mal mehr den Kopf hochnehmen und den Mitspieler einsetzen würde, wäre wahrscheinlich mehr geholfen."

Dass Musiala ein "hervorragender Spieler ist, da sind wir uns alle einig".

Eberl reagiert, Effenberg wird deutlich

Jene Quintessenz bestand auch am Sonntag im "Doppelpass" auf "Sport1", wo Bayern-Sportvorstand Max Eberl zu Gast war.

"Wir sollten dankbar sein, dass wir solche Spieler in der Bundesliga haben, die für den DFB spielen dürfen", so Eberl: "Ich glaube, da gibt es keine zwei Meinungen. Jamal spricht für sich, seine Qualität spricht für sich." 

Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg wurde ebenfalls deutlich: "Ich glaube, dass das, was Didi gesagt hat, ganz weit weg ist von der Realität und der Wahrheit über Jamal Musiala." Musiala sei ein "außergewöhnlicher Spieler".