10.09.2024 11:55 Uhr

Bayern "nicht stabil": Matthäus sieht Hoeneß-Rolle kritsich

Lothar Matthäus glaubt, Uli Hoeneß hat beim FC Bayern noch viel Macht
Lothar Matthäus glaubt, Uli Hoeneß hat beim FC Bayern noch viel Macht

Beim FC Bayern hält Uli Hoeneß auch knapp fünf Jahre nach seinem Rückzug noch viele Fäden in der Hand. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht darin ein Problem.

"Das Gebilde ist nicht unbedingt stabil für die Zukunft", urteilte der ehemalige Bayern-Spieler bei einem Sponsoren-Termin von "Interwetten".

Für den 63-Jährigen steht fest: Hoeneß habe sich nie endgültig von seiner Macht getrennt und es seinen Nachfolgern so schwer gemacht.

"Und wenn er weg war, war er plötzlich wieder da und hat eine Pressekonferenz gegeben, die in aller Munde war. Also Uli ist immer noch derjenige, der den Verein regiert und als Aufsichtsratsvorsitzender sehr viel Einfluss hat. Und um ihn herum sitzen auch Leute, die Uli-Einfluss haben - deswegen ist sein Einfluss bei wichtigen Entscheidungen immer noch sehr groß", erklärte Matthäus.

Gleichzeitig sei es ein "großer Fehler" gewesen, dass beim FC Bayern mit Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zwei Lenker binnen kurzer Zeit aus ihren offiziellen Funktionen abtraten. Beide hätten für "Stabilität und Fußballkenntnis" gestanden.

FC Bayern braucht wieder das Mia-san-mia-Gefühl

Ihre Nachfolger Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sind in München derweil schon wieder Geschichte. Seit 2023 leitet Finanz-Experte Jan-Christian Dreesen nun als CEO die Geschicke des Klubs. Max Eberl heuerte Anfang diesen Jahres als Sportchef an.

Für Matthäus ist derweil klar, dass der Rekordmeister endlich eine langfristige Personalstrategie braucht. "Man sollte in aller Ruhe die Leute raussuchen, die den FC Bayern in den nächsten 15, 20 Jahren führen können", forderte er. 

Denn der FC Bayern lechze nach einem Gesicht, das die Identität des Vereins wieder glaubhaft nach außen trägt. "Es sollte jetzt um die Gegenwart gehen und das, was in der Vergangenheit schlecht gelaufen ist. Wieder volksnäher zu werden, wieder das Mia-san-mia-Gefühl zu bekommen", machte der Weltmeister von 1990 deutlich. 

Ideal für diese Rolle sei Thomas Müller, dem Matthäus durchaus eine Laufbahn als Funktionär zutraut. DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte unlängst ähnliche Töne angestimmt.