06.08.2024 16:30 Uhr

Zoff mit Sven Mislintat? BVB-Boss Ricken reagiert

Lars Ricken (r.) hat sich zum angeblichen Ärger mit Sven Mislintat (l.) geäußert
Lars Ricken (r.) hat sich zum angeblichen Ärger mit Sven Mislintat (l.) geäußert

Kaderplaner Sven Mislintat hat nicht für internen Ärger bei Borussia Dortmund gesorgt, wie zuletzt in übereinstimmenden Medienberichten zu lesen war. Das zumindest behauptet Lars Ricken, der neue Sport-Boss des BVB.

"Das, was ich am Sonntag lesen musste, entspricht nicht der tatsächlichen Situation. Es hat auch keinen Streit zwischen Nuri Sahin und Sven Mislintat gegeben. Und es gab keinen Verweis von Sven Mislintat", stellte Lars Ricken gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur". Auch mit Mislintat geführte Interviews seien mit dem Klub abgesprochen gewesen. Eine Trennung steht somit keineswegs im Raum.

Zuvor hatten unter anderem "Bild" und "Ruhr Nachrichten" über erhebliche Misstöne beim BVB berichtet. Der Technische Direktor soll seine Kompetenzen mehrfach überschritten haben, hieß es zuletzt. So soll er sich etwa während einer Trainingseinheit von Chefcoach Nuri Sahin in den Vordergrund gedrängt haben. "Bild" schrieb anschließend sogar von einem drohenden Trainingsverbot für den 51-Jährigen.

Dass es dazu nicht kommt, wurde am Montag deutlich, als Mislintat die Einheiten von Sahin gut gelaunt von der Seitenlinie aus verfolgte.

Doch den Berichten zufolge ging es bei internen Querelen offenbar auch um Kompetenzüberschreitungen: Soll Mislintat laut Job-Beschreibung dem Sportdirektor Sebastian Kehl eigentlich zuarbeiten, habe er in Transfer-Fragen zuletzt mit Alleingängen für Fragezeichen gesorgt. Auch sein öffentliches Auftreten soll Unverständnis am Rheinlanddamm hervorgerufen haben, hieß es.

BVB will positive Streitkultur errichten

Die Aufgaben seien klar verteilt, erklärte Ricken nun stattdessen. Mislintat soll im Hintergrund arbeiten, seine Expertise in der Kaderplanung einbringen und Transfervorschläge entwickeln.

Ricken hatte die Gesamtverantwortung für den Bereich Sport beim BVB im Mai vom Vorsitzenden der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke übernommen. "Auch Edin Terzic hatte in seiner Zeit als Technischer Direktor beim BVB keine operative Nähe, weil seine Aufgaben einfach andere waren", so der Ex-Profi. 

Wie unterdessen die "Ruhr Nachrichten" aus BVB-Kreisen erfahren haben will, soll die Zusammenarbeit mit Sven Mislintat in Zukunft zu einer "positiven Streitkultur" führen. Es werde zugleich aber auch erwartet, dass der Kaderplaner die neue Hierarchie bei Borussia Dortmund akzeptiert und sich unterhalb von Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Lars Ricken einsortiert. Das soll zu einer "produktiven" Weiterentwicklung der Mannschaft führen. Erwartet werde aber zugleich, dass auch Kehl sich auf Mislintat zubewegt. 

Sven Mislintat arbeitete bereits zwischen 2006 und 2017 als Scout beim BVB, ehe er zum FC Arsenal und später zum VfB Stuttgart wechselte, wo er als Sportdirektor agierte. Sein kurzes Intermezzo von Mai bis September 2023 bei Ajax Amsterdam war ebenfalls mit internen Streitigkeiten verbunden.