05.08.2024 17:17 Uhr

Verwirrung um Bosse-Beben beim BVB

Sven Mislintat (r.) sorgt für Dissonanzen beim BVB
Sven Mislintat (r.) sorgt für Dissonanzen beim BVB

Großer Krach hinter den Kulissen bei Borussia Dortmund: Kaderplaner Sven Mislintat soll für interne Verstimmungen sorgen. Unklar ist, ob der BVB tatsächlich schon zeitnah Konsequenzen ziehen wird.

Einem "Bild"-Bericht vom Sonntag, wonach Mislintat der Rauswurf droht, widersprach am Montag der "SID". Demnach werde es vorerst keine Trennung vom 51-Jährigen geben. Mislintat war erst am 1. Mai zum BVB zurückgekehrt. Dort hatte er bereits zwischen 1998 und 2017 gearbeitet.

Mit seiner forschen Art soll der frühere Chefscout nach seiner Rückkehr aber anecken. Die "WAZ" sowie die vereinsnahen "Ruhr Nachrichten" hatten über erste Risse zwischen Mislintat auf der einen sowie Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl auf der anderen Seite berichtet.

Besonders heftig soll es laut "Bild" mit Trainer Nuri Sahin geknallt haben. Dieser habe Mislintat sogar des Trainingsplatzes verwiesen.

Die Liste der Vorwürfe ist lang: Immer wieder soll Mislintat, der gemäß seiner Job-Beschreibung potenzielle Zugänge vorschlagen und Kehl zuarbeiten soll, seine Kompetenzen überschritten haben.

Beim BVB gebe es Befürchtungen, der Technische Direktor gehe indiskret mit Klub-Interna um, heißt es. Öffentliche Auftritte hätten seine Vorgesetzten verärgert. Mislintats dominantes Auftreten soll außerdem die Diskussionskultur beim BVB vergiftet haben.

BVB: Unstimmigkeiten auch bei der Kaderplanung

Gegensätzliche Meinungen hat es angeblich zuletzt bei der Verpflichtung von Rechtsverteidiger Yan Couto gegeben.

Die Leihe des Brasilianers von Manchester City soll ein Transfer von Kehl gewesen sein. Mislintat habe sich hinter den Kulissen dagegen ausgesprochen, ist zu hören.

Schon im Juni hatte "Sport Bild" enthüllt, dass die Kaderplanung beim BVB keineswegs harmonisch verlaufe. Ricken wollte demnach in diesem Sommer eigentlich zurück zur Jugend-Kultur beim Revierklub und Talente mit hohem Wiederverkaufswert holen. Mislintat sei mit genau diesem Auftrag geholt worden.

Stattdessen schlug er erfahrene Akteure wie Waldemar Anton, Serhou Guirassy oder Pascal Groß vor. Alle drei stehen inzwischen auch beim BVB unter Vertrag.