Schweinsteiger warnt vor Diskussionen um Nagelsmann
Rund einen Monat vor Beginn der Heim-EM hat sich Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger zur Lage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert. Beim früheren Nationalspieler herrscht vor der EURO bislang noch nicht die volle Euphorie, stattdessen warnte Schweinsteiger die DFB-Bosse gar vor Diskussionen.
Während die beiden Länderspiele im März, bei denen sowohl Frankreich (2:0) als auch die Niederlande (2:1) überzeugend besiegt wurden, die EM-Vorfreude und -Euphorie bei vielen Fans und Beobachtern des DFB-Teams wieder anheizten, ist TV-Experte und Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger noch leicht skeptisch vor dem Beginn des großen Heim-Turniers, das in weniger als einem Monat startet, wie er gegenüber dem "kicker" verriet.
Zwar sei "der Glaube und die Hoffnung wieder da", wie Schweinsteiger in seiner Kolumne für das Fachmagazin schrieb, vermutete jedoch, dass die Personalie Julian Nagelsmann, "wenn Deutschland – was wir alle nicht hoffen – die Gruppenphase nicht übersteht", wieder auf den Tisch kommen könnte.
In solch einem Fall "werden natürlich Diskussionen folgen, ob diese Vertragsverlängerung die richtige Entscheidung war", warnte der Weltmeister von 2014 die DFB-Verantwortlichen.
"Grundsätzlich" sei es aber erst einmal "gut" für die die Nationalmannschaft, dass Nagelsmann seinen Vertrag zuletzt bis zur WM 2026 verlängert habe. Der 36-Jährige sei "ein toller Trainer".
Schweinsteiger: Das gute BVB-Abschneiden hilft dem DFB-Team
Aber: "Ob man diese Entscheidung vor dem Turnier treffen musste, lasse ich mal dahingestellt."
Ihn habe damals "die Frage, ob Jogi [Löw] weitermacht oder nicht, bei einem Turnier eigentlich nie tangiert. Das war ein mediales Thema, hat für die Spieler aber keine Rolle gespielt."
Viel mehr sei wichtig gewesen, wie sich die jeweiligen Profis zuvor mit ihren Vereinen geschlagen hätten. Deshalb würden dem DFB-Team "die Erfolge von Dortmund und Leverkusen in den Europapokal-Wettbewerben zusätzlichen Rückenwind", erklärte Schweinsteiger.
"Diese Halbfinal-Erfolge lösen bei den Spielern etwas aus, sie treten selbstbewusster auf, erst recht, wenn sie am Ende den Wettbewerb gewinnen. Das war auch zu unserer Zeit beim FC Bayern so. Wenn wir im Verein erfolgreich waren, lief es auch in der Nationalmannschaft", ein Umstand, der Nagelsmann allerdings nach der schwachen Saison der Münchner, die erstmals seit 2012 ohne Titel endete, bei rund einem halben Dutzend Bayern-Spieler im Kader vermutlich eher Sorgen machen dürfte.