11.04.2024 20:28 Uhr

Ex-BVB-Rekordler in Torlaune

Michy Batshuayi knipste einst für den BVB
Michy Batshuayi knipste einst für den BVB

Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: zwei Stürmer, die mit Rekorden in ihre Zeit beim BVB starteten.

Als ein ewiger Kaugummipoker im Januar 2018 im Abschied von Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund und dem Wechsel des Gabuners zum FC Arsenal gipfelte, entschied sich der BVB dafür, mit Michy Batshuayi einen Ersatz zu leihen, der auf Anhieb einschlug.

In seinen ersten drei Partien für die Schwarz-Gelben gelangen dem Belgier fünf Treffer - ein Kunststück, das zuvor noch keinem Spieler in Reihen der Dortmunder gelungen war. Letztlich kam Batshuayi während seiner Leihe auf neun Treffer in 14 Einsätzen, ehe ein Bänderriss im Sprunggelenk den Angreifer außer Gefecht setzte. 

Wohl auch, da das Kurzzeitengagement beim BVB Batshuayis Marktwert mächtig in die Höhe getrieben hatte, kam es im Sommer 2018 nicht zu einer festen Verpflichtung, der Stürmer zog stattdessen - erneut auf Leihbasis - weiter zum FC Valencia und avancierte zum ersten Spieler des 21. Jahrhunderts, der Tore in den Top-Ligen Englands, Spaniens, Frankreichs und Deutschlands erzielen konnte.

An seine BVB-Erfolge konnte der Nationalspieler in Spanien allerdings nicht einmal im Ansatz anknüpfen. Das Auf und Ab setzte sich auf bei kommenden Leihen und einer Saison beim FC Chelsea fort, ehe eine Leihe in die Türkei das Blatt wendete. Für Besiktas traf Batshuayi 14 Mal in 33 Ligaspielen, was Fenerbahce auf den Plan rief. 

Der Klub überwies rund drei Millionen Euro an die Blues und sicherte sich einen Angreifer, der seitdem regelmäßig trifft. Allein bei seinen letzten acht Pflichtspielen jubelte Batshuayi sieben Mal für Fenerbahce. 

Ein weiterer Treffer könnte schon bald folgen. Am Donnerstagabend gastiert Fener im Viertelfinal-Hinspiel der Europa Conference League bei Olympiakos Piräus.

Davon, mit der europäischen Elite um einen großen Vereinstitel zu streiten, ist Paco Alcácer derzeit weit entfernt. Der Spanier kickt seit 2022 in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er aktuell an der Seite von Spanien-Legende Andrés Iniesta mit dem Emirates Club um den Klassenerhalt kämpft. Ein Fight, der angesichts von mauen neun Pünktchen und einem Abstand von acht Zählern zum rettenden Ufer aussichtslos erscheint.

BVB-Angreifer übertreffen ihre jeweiligen Rekorde

Mit fünf Treffern und zwei Vorlagen in 13 Liga-Einsätzen trägt Alcácer wenig Verantwortung an der sportlichen Krise, beim BVB dürfte man ob der Quote des 30-Jährigen aber nur müde lächeln. In Dortmund beerbte Alcácer im Sommer keinen Geringeren als Batshuayi im Angriffszentrum - und machte die Leistungen seines Vorgängers schnell vergessen.

Batshuayis Startrekord von fünf Treffern in den ersten drei Partien überbot Alcácer um ein weiteres Tor. Ganz nebenbei pulverisierte der Offensivstar dabei einen Uralt-Rekord. Sechs Buden in seinen ersten drei Ligaspielen erzielte zuvor nur HSV-Ikone Charly Dörfel, der in der Debütsaison der Bundesliga allerdings 223 Minuten für diese Ausbeute benötigte, Alcácer brauchte lediglich 81 Minuten.

Obwohl er auch in den kommenden Monaten beim BVB durch enorme Effizienz vor dem Tor glänzte, drängte der Iberer im Januar 2020 auf eine Rückkehr nach Spanien. Ein Wunsch, den die Dortmunder ihm letztlich erfüllten. 

Dass man Alcácer nur kurz nachweinte, ist übrigens einem gewissen Erling Haaland zu verdanken. Der Norweger kam von RB Salzburg, nahm den Platz im BVB-Sturm ein und erzielte in seinen ersten drei Ligaspielen sieben Tore - ein Rekord, der nach wie vor besteht.

Marc Affeldt