Brisanter Katakomben-Auftritt: Muss Tuchel doch bald gehen?
Der FC Bayern liegt nach dem 2:3-Fiasko gegen den 1. FC Heidenheim am Boden. Eine vorzeitige Entlassung von Trainer Thomas Tuchel soll kein Thema sein. Doch die Klub-Bosse lieferten am Samstag hinter den Kulissen denkwürdige Auftritte ab.
Thomas Tuchel zeigte sich nach Abpfiff in Heidenheim einmal mehr ratlos, Sportvorstand Max Eberl rechnete schonungslos mit den Bayern-Profis ab. Doch aus den obersten Führungskreisen war in Heidenheim nach dem nächsten Tiefschlag zunächst nichts zu hören.
Weder Präsident Herbert Hainer, noch CEO Jan-Christian Dreesen oder Klub-Patron Uli Hoeneß äußerten sich nach der fünften Rückrundenpleite.
Die "Bild" spekuliert, dass die Führungsriege des FC Bayern noch mitten in der sportlichen Analyse steckt und die Stimmungslage um Tuchel aktuell sondiert. Als Beleg führt das Blatt den ungewöhnlichen Auftritt von Finanzvorstand Michael Diederich in Heidenheim an.
Der 58-Jährige taucht sonst nie prominent in den Katakomben auf. Am Samstag verfolgte er aber die Interviews seiner Kollegen aus nächster Nähe. Besonders bei Tuchel habe Diederich mit kritischer Miene genau zugehört. Womöglich, um sich einen Eindruck über die öffentliche Meinung zu verschaffen, mutmaßt "Bild".
Eberl: Tuchel sitzt beim FC Bayern weiter auf der Bank
Gerade im ersten Interview hatte der Übungsleiter auf dem Feld einen patzigen Eindruck hinterlassen. Auf die Frage von "Sky"-Reporter Michael Leopold nach den Gründen des plötzlichen Leistungsabfalls nach der Pause sagte Tuchel nur: "Keine Ahnung."
Der Rekordmeister hatte in Heidenheim zunächst volle Spielkontrolle und ging verdient mit 2:0 in Führung. Durch haarsträubende Fehler und einen alarmierenden Spannungsabfall schenkte man den Vorsprung allerdings her und verlor mit 2:3.
Eberl stellte dem Cheftrainer dennoch eine Job-Garantie für die nächsten Spiele aus. Dass diese bis Saisonende gilt, wollte der Sportvorstand derweil nicht bestätigen.
"Wir müssen schon gucken, dass wir die Champions League erreichen", sagte der 50-Jährige: "Aber für mich ist völlig klar, dass er am nächsten Dienstag auf der Bank sitzt und am Samstag gegen Köln auf der Bank sitzt."