Neururer zählt HSV und Baumgart an
Gekommen als großer Hoffnungsträger – nach nur drei Spielen unter dem Kommando von Steffen Baumgart herrscht beim Hamburger SV Ernüchterung. Trainer-Legende Peter Neururer ist sich sicher: So wird das mit dem Aufstieg nichts für den HSV.
Drei Spiele, zwei Niederlagen: Das sind nicht die Zahlen, die Fans und Verantwortliche eines Vereins sehen wollen, der in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga spielen soll.
Dass ein Trainerwechsel neuen Schwung in eine Mannschaft bringt, davon ist in Hamburg nichts zu sehen. Da hilft auch der Kult-Faktor, den sich Steffen Baumgart in Köln aufgebaut hat, nichts. Und Gegenwind kommt jetzt von einem Trainer- und Kult-Kollegen: Peter Neururer übt in seiner Kolumne für "wettfreunde.net" Kritik nach der 0:2-Niederlage am Wochenende gegen Fortuna Düsseldorf.
Das größte Problem sieht Neururer in der Offensive. "Das Spiel bei Fortuna Düsseldorf war geprägt von viel, viel Ballbesitz, aber von einer Art und Weise Fußball zu spielen, wie man eigentlich nicht erfolgreich sein kann, das weiß Steffen Baumgart auch", erklärte der frühere Bundesliga-Coach.
HSV: Nur ein Torschuss für Robert Glatzel
Robert Glatzel – aktuell mit 16 Treffern der erfolgreichste Torjäger in Liga 2 - hatte nach Spielende nur einen Torschuss vorzuweisen. "Das sagt eine Menge aus. Die Hamburger schwächeln", so Neururer.
Er will aber auch nicht alles schlecht reden. "Die Fehler, die elementaren Fehler, die gemacht wurden in der Zeit, in der man dann letztendlich nicht den Bundesliga-Wiederaufstieg geschafft hat, sprich die Spieleröffnung und das Defensivverhalten, das war ein klein wenig besser, das muss man eindeutig sagen", ließ Neururer zumindest einen kleinen Lichtblick zu.
Die Statistiken geben Neururers Analyse nur zum Teil Recht: Der HSV kontrollierte das Spiel in Düsseldorf zwar mit 63 Prozent Ballbesitz - die Torschussflaute, die Neururer ausmacht, ist so aber nicht zu sehen. Mit 12 Torschüssen hatte der HSV am Ende sogar 50 Prozent mehr als die Fortuna (8).
Boldts HSV-Job hängt am Erfolg Baumgarts
Nachdem der HSV in der Vergangenheit immer wieder knapp an der Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus gescheitert ist, Trainer um Trainer verschlissen hat, richtet sich der kritische Blick inzwischen auch auf Sportvorstand Jonas Boldt.
Der ist vor fünf Jahren mit großen Vorschusslorbeeren aus Leverkusen an die Elbe gekommen - hat seitdem aber weder mit Dieter Hecking, Daniel Thioune oder zuletzt Tim Walter den erhofften Erfolg einstellen können.
Sollte der Aufstieg auch mit Steffen Baumgart nicht klappen, dann könnte sich der Daumen des HSV-Aufsichtsrats für Boldt senken.