Rummenigge macht Tuchel schwere Vorwürfe
Wenn sich Bayer Leverkusen und der FC Bayern am Samstagabend im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga gegenüberstehen, kommt es auch zum Duell der Star-Trainer Xabi Alonso und Thomas Tuchel. In der Öffentlichkeit ist die Wahrnehmung der beiden Übungsleiter allerdings höchst unterschiedlich. Warum das so ist, weiß Ex-Profi Michael Rummenigge.
"Auf der einen Seite Xabi Alonso, der als einer der Vorreiter des modernen Fußballs gilt und allein schon aufgrund seiner Spielerkarriere eine ganz besondere Aura hat. Auf der anderen Seite Thomas Tuchel, der dem Spanier fachlich sicher in nichts nachsteht, der sich das Leben in den vergangenen Monaten aber manchmal selbst unnötig erschwerte", fasste Rummenigge seine Eindrücke in einem Gastbeitrag für den "Sportbuzzer" zusammen.
Tuchel hatte sich in den letzten Wochen angreifbar gemacht, weil er sich immer wieder verbale Scharmützel mit seinen Kritikern lieferte. Rummenigge ist dieses Verhalten ein Rätsel.
"Warum reagiert Tuchel immer wieder auf die Einschätzungen von Experten wie Dietmar Hamann oder Lothar Matthäus? Ich verstehe es nicht. Dabei geht es mir nicht darum, ob Bayerns Trainer oder die Beobachter inhaltlich recht haben. Es geht darum, dass Tuchel einfach souveräner werden muss. Nach dem Motto: Was stört es den Mond, wenn ihn ein Hund anbellt", betonte der frühere Nationalspieler.
Rummenigges Eindruck: "Statt Themen versanden zu lassen, hält Tuchel sie in Bewegung. Das wirkt etwas dünnhäutig und hilft ihm nicht."
Der Coach des FC Bayern müsse in München jedoch auch mit einem Druck zurechtkommen, der "ungleich größer als bei Bayer" sei, so der 60-Jährige. Zudem habe es Tuchel zuletzt an personellen "Alternativen gemangelt", der vergangene Transfersommer sei "verkorkst" gewesen.
Endet die Meisterserie des FC Bayern? BVB im Vorjahr "zu dusselig"
Rummenigge glaubt indes nicht, dass der FC Bayern in Leverkusen gewinnen wird. Der gebürtige Lippstädter tippt wie im Hinspiel (2:2) auf ein Unentschieden.
"Bei allen Sympathien für die Bayern wäre es mir als Fußball-Fan ganz lieb, wenn wir in diesem Jahr mal einen anderen Meister hätten. Das würde der Liga guttun. Nachdem Borussia Dortmund in der vergangenen Spielzeit zu dusselig war, wäre Leverkusen nach momentaner Lage ein würdiger Champion", hob Rummenigge hervor.