Fans stimmen FC-Profis ein: "Müssen uns das erarbeiten"
Gleich beim Debüt ist der Druck immens: Trainer Timo Schultz und sein 1. FC Köln müssen den 1. FC Heidenheim unbedingt schlagen.
Es war neblig und trüb, als Timo Schultz seine Spieler hinter verschlossenen Türen zum Abschlusstraining bat. Der neue Trainer des 1. FC Köln will beim Auftakt der kniffligen Mission Klassenerhalt nichts dem Zufall überlassen - und bekam schon einmal einen Vorgeschmack, was ihn am Samstag (15:30 Uhr/Sky) im Stadion gegen den 1. FC Heidenheim erwarten wird.
Zahlreiche FC-Fans waren zum Geißbockheim gekommen und stimmten die Spieler auf die zweite Saisonhälfte ein, in der alles besser werden soll. Und muss. Unter dem Motto "He weed nit resigniert (hier wird nicht resigniert)", hatte die Interessenvertretung der aktiven Fanszene zum Besuch des Abschlusstrainings aufgerufen.
Die Nachricht dahinter ist klar: Nur gemeinsam kann es einen Ausweg aus dieser so komplizierten Situation geben. Mit zehn Toren und zehn Punkten aus den ersten 16 Saisonspielen ist der FC Vorletzter - und wegen der Transfersperre darf der Klub keine Spieler verpflichten. Schultz, Nachfolger von Steffen Baumgart, soll es richten.
"Wenn ein neuer Trainer da ist, hat man einen neuen Impuls. Ich sehe, dass es Vorfreude gibt, sehe das Funkeln in den Augen der Spieler", sagte Kölns Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler: "Wir haben die Chance, in den kommenden Wochen etwas Großes zu erreichen."
Auch Schultz gab sich vor seinem Debüt als Cheftrainer in der Fußball-Bundesliga positiv. "Die Mannschaft lebt, sie ist fit, die Qualität ist da. Wir können den einen oder anderen Spieler vielleicht im Kopf erreichen und aus dem Formtief holen", sagte er: "Wie die Jungs sich aber im Training präsentieren, ist es eine Frage der Zeit, bis wir die Ergebnisse holen."
Von der Spielweise, die sein Vorgänger Baumgart eingeführt hatte, will Schultz nicht oder nur minimal abweichen - obwohl sie in dieser Saison so wenig Erfolg gebracht hat. "Wir können in Nuancen Dinge verändern. Aber wir wollen aggressiv spielen, mutig sein und den Gegner frühzeitig attackieren. Das liegt in der DNA der Mannschaft", sagte der 46-Jährige: "Es wird das Wichtigste sein, dass wir die Mannschaft darin bestärken."
Das Spiel gegen den starken Aufsteiger aus Heidenheim, der bislang doppelt so viele Punkte gesammelt hat wie der FC, hat immense Bedeutung. "Es wird ein ganz wichtiges Spiel, da brauchen wir nicht reden. Von der Gesamtsituation, wie die Stimmungslage ist", sagte Kapitän Florian Kainz, der aber von einem Finale um den Klassenerhalt nichts wissen wollte: "Wir sind nicht weit weg. Es sind drei Punkte. Ich habe schon das Gefühl, dass es alle Spieler positiv angehen."
Dafür hat Schultz gesorgt, nun sollen Ergebnisse folgen. "Erarbeiten müssen wir uns das", stellte der Coach klar: "Das wird uns nicht einfach zufliegen."