22.11.2023 09:25 Uhr

Sané entschuldigt sich: "Mannschaft im Stich gelassen"

Leroy Sané vom FC Bayern musste von seinem Mitspieler Jonathan Tah regelrecht zurückgehalten werden
Leroy Sané vom FC Bayern musste von seinem Mitspieler Jonathan Tah regelrecht zurückgehalten werden

Der seit Wochen beim FC Bayern in überragender Form aufspielende Leroy Sané hat der deutschen Nationalmannschaft bei der 0:2-Pleite in Österreich mit seiner Tätlichkeit einen Bärendienst erwiesen. Das wusste auch der Rotsünder, der sich anschließend entschuldigte. Ihm droht nun eine längere Sperre.

Nationalspieler Leroy Sané zeigte sich nach seiner Roten Karte im Testspiel gegen Österreich kleinlaut. "Ich habe mich für die Aktion bei meinen Mannschaftskollegen in der Kabine entschuldigt", schrieb der 27-Jährige noch am Dienstagabend beim Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter.

Sané führte aus: "Das darf mir bei allem Ehrgeiz nicht passieren, gerade in unserer aktuellen Situation. Ein großes Sorry auch an unsere Fans."

Der Starspieler des FC Bayern hatte kurz nach der Pause (49.) seinen Gegenspieler Phillipp Mwene nach einem Zweikampf mit beiden Händen vors Gesicht bzw. an den Hals geschlagen.

"Das Spiel geht auf mich, auf meine Kappe. Da muss ich mich beherrschen. Ich habe die Mannschaft im Stich gelassen", hatte Sané nach der Partie zudem eingeräumt. 

Die zuvor schon völlig überforderte DFB-Auswahl, die durch den Treffer von BVB-Profi Marcel Sabitzer (29.) verdient mit einem Rückstand in die Kabine gegangen war, stand nun vor einer noch größeren Aufgabe. Leipzigs Christoph Baumgartner (73.) sorgte letztlich für den zweiten Treffer der Hausherren. "Ein Abend zum Vergessen", fasste Sané auf X zusammen.

Nationalmannschaft: Das sagt Julian Nagelsmann über Leroy Sanés Rote Karte

Bundestrainer Julian Nagelsmann nahm die Entschuldigung des Flügelstürmers an, wie er nach der Partie betonte: "Leroy hat sich bei der Mannschaft entschuldigt, das war absolut der richtige Schritt. Das finde ich gut. Wenn man die Rote Karte sieht - das ist ein Reifeprozess, eine Drecksackmentalität. Der Gegenspieler versucht, Leroy zu treten, trifft ihn aber nicht - und Leroy reagiert, wir kriegen Rot. Da kann man auch beim Gegner Rot provozieren."

DFB-Sportdirektor Rudi Völler übte unterdessen Kritik: "Er hat sich entschuldigt, das ist ja auch schön und gut, aber man muss die Leidenschaft im richtigen Moment zeigen."

Leroy Sané droht nach seiner Tätlichkeit eine Sperre von mindestens drei Spielen, wodurch er große Teile der weiteren EM-Vorbereitung verpasst. Die nächsten Länderspiele finden im kommenden März statt.

Die Regularien des Weltverbands FIFA sehen für "Tätlichkeiten, einschließlich Ellbogenschlag, Boxen, Treten, Beißen, Spucken oder Schlagen" gegen alle Beteiligten außer den Schiedsrichtern eine Mindestsperre von drei Spielen oder für "eine angemessene Zeitspanne" vor. Je nach Wertung der Disziplinarkommission könnte der 27-Jährige also auch länger fehlen.