Bochum-Trainer Letsch wehrt sich gegen Vorwürfe
Nach dem ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga sah sich Trainer Thomas Letsch vom VfL Bochum plötzlich in der Defensive.
Vor dem Kellerduell gegen den 1. FC Köln am Samstag (18.30 Uhr) mit schlechten Werten zur Laufleistung und zu Sprints konfrontiert, wehrte sich der Coach: "Am Ende der Saison gibt's nur eine Statistik, die zählt: die Tabelle. Wenn wir 200 Kilometer laufen und 400 Sprints machen, ist das schön, aber wenn wir gewinnen, ist mir das lieber."
Nach dem 2:1 bei Darmstadt 98 vor einer Woche liegt der VfL mit acht Punkten auf Rang 14 - drei Zähler vor dem Tabellenletzten Köln. "Wir haben nach zehn Spieltagen noch nicht die Punktzahl, die wir gerne hätten", sagte Letsch, "aber vier Mannschaften hinter uns. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir schon in die 2. Liga abgestiegen sind."
Fragezeichen hinter Bochum-Kapitän Losilla
Auch die Kritik an der spielerisch schwachen Leistung in Darmstadt wies er vehement zurück: "Mir ist egal, wie wir gewonnen haben. Wir haben gewonnen." Nichtsdestotrotz will Letsch gegen Köln sehen, dass "wir die dominantere Mannschaft sind". Köln lege eine "hohe Intensität an den Tag" und sei in den entsprechenden Statistiken deshalb auch vorne, "aber ich bin mir sicher, dass wir voll dagegenhalten werden."
Für wen der Druck im Kellerduell größer sei, sei ihm "egal", betonte der Bochumer Trainer: "Der Druck von draußen interessiert weder meinen Kollegen in Köln noch mich." Schließlich steht für Letsch auch noch kein Endspiel an: "Wir haben den elften Spieltag. Es entscheidet sich noch nicht, wer absteigt und wer in der Liga bleibt."
Kleine Fragezeichen stehen noch hinter Kapitän Anthony Losilla und Außenverteidiger Danilo Soares. Losilla fehlte wegen "einer Schnupfnase" beim Training, Letsch ist aber "optimistisch, dass er das morgen auskuriert hat". Soares musste die Einheit abbrechen, weil er sich "den Fuß und das Knie verdreht" habe.