Löchriger Rasen, harmlose Offensive: Köln stürzt weiter ab
Gut gespielt und doch Tabellenletzter: Vor allem die harmlose Offensive bereitet dem 1. FC Köln zunehmend Sorgen.
Steffen Baumgart war sauer. Finster blickte er unter seiner Kappe, die er tief ins Gesicht gezogen hatte. "Ich bin nicht zufrieden, es wäre mehr drin gewesen", sagte der Trainer des 1. FC Köln: "Wir sind jetzt Letzter, das ist nicht gut. Zwar haben wir einen Punkt mehr, aber das Ergebnis ist nicht so wie gewünscht."
Doch nicht allein über den verpassten Sieg beim 1:1 (1:1) gegen den FC Augsburg ärgerte sich Baumgart, vor allem der mangelhafte Zustand des ramponierten und schwer zu bespielenden Rasens im RheinEnergie-Stadion brachte den 51-Jährigen in Rage.
Er sei "wirklich stinksauer", schimpfte der Coach: "Wir sind doch hier ein Aushängeschild für die Stadt und ich denke, das ist ein EM-Stadion. Wir sollten Gas geben, damit hier mal alle wach werden." Insbesondere die Verletzungsgefahr für die Spieler sei groß, "du musst dich dafür beim Gegner entschuldigen", so Baumgart.
Mit ein wenig Abstand wird aber auch der Kölner Trainer trotz des Sturzes ans Tabellenende positive Dinge ausgemacht haben. Dass seine Mannschaft trotz des löchrigen Rasens eine Vielzahl an Chancen herausgespielt hatte, mutig und leidenschaftlich auftrat, ist hervorzuheben - dass sie diese Möglichkeiten aber fast allesamt vergeben hat, trübt das Bild.
1. FC Köln will am 11.11 die Wende schaffen
Nur acht Tore - darunter drei Elfmetertreffer - hat der FC in nun zehn Saisonspielen erzielt und stellt damit die harmloseste Offensive der Bundesliga. Allen voran Luca Waldschmidt hatte am Samstag Pech im Abschluss, auch Rückkehrer Mark Uth oder Verteidiger Jeff Chabot per Kopf vergaben beste Chancen.
Baumgart verzichtete aber auf Kritik und stellte sich schützend vor seine Spieler. "Ich war ja auch ein Stürmer, der das eine oder andere Ding versemmelt hat", sagte er.
"Unvermögen ist ein ganz beschissenes Wort, um das mal so deutlich zu sagen, das ist kein Wort, das hierher gehört", so Baumgart: "Wir müssen weiter in die Klarheit kommen, es hat ein Tick Ruhe gefehlt. Man muss die Sicherheit erarbeiten, da würde ich ansetzen."
Schon am kommenden Samstag (18:30 Uhr), passenderweise der 11.11., will es der FC beim direkten Konkurrenten VfL Bochum besser machen - und die Karnevalszeit mit einem Sieg einläuten. "Ich weiß, wie wichtig Punkte im Tabellenkeller sind, da zählt jeder einzelne", sagte Kölns Verteidiger Dominique Heintz und erklärte kurzerhand: "Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel."