04.11.2023 14:22 Uhr

Hamann reagiert auf Tuchel-Stichelei

Thomas Tuchel hat auf die Kritik an seiner Person reagiert
Thomas Tuchel hat auf die Kritik an seiner Person reagiert

Thomas Tuchel muss sich nach dem blamablen Aus im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken viel Kritik anhören. Besonders laut hallten die kritische Aussagen von den Ex-Bayern-Profis Lothar Matthäus und Dietmar Hamann durch die Säbener Straße. Thomas Tuchel reagierte mit einem Lacher auf die Wortmeldungen. Wenig später war Hamann dann wieder dran.

Nach Niederlagen gibt es leichtere Jobs als den des Bayern-Trainers. Kritik ist einem Coach wie Thomas Tuchel dann gewiss, vor allem nach einer überraschenden Pleite gegen einen Drittligisten wie am Mittwoch in Saarbrücken.

Als vor der Spieltagspressekonferenz der Bayern zum Bundesliga-Gipfel gegen den BVB ein Reporter ansetzte, die Kritik von Matthäus und Hamann wiederzugeben, und Matthäus mit den Worten zitierte, dass er keine "Weiterentwicklung" im Team sehe, grätschte Tuchel elegant dazwischen und sagte lachend: "Ich sehe bei den beiden auch keine Weiterentwicklung, können wir vorspulen?"

Hamann reagierte tags drauf bei "Sky" - und nahm den Konter des Münchner Cheftrainers gelassen: "Ich fand das sehr witzig und amüsant, was er gestern gesagt hat. Das gehört halt dazu. Diese Streit- oder Diskussionskultur ist etwas, was uns immer ausgezeichnet hat und die uns durch die sozialen Medien ein stückweit verloren geht. Deswegen bin ich der Letzte, der sich da ungerecht behandelt fühlt."

Tuchel müsse "sich und seine Mannschaft verteidigen", zeigte sich der Ex-Nationalspieler verständnisvoll.

Tuchel: Schwierig, kritische Stimmen zu widerlegen

Tuchel hatte das Thema am Freitagmittag derweil nicht mit seinem Scherz abgetan, sondern im ernsteren Ton hinzugefügt: "Natürlich kommt Kritik auf, das ist ganz klar." Bei den Bayern zu unterscheiben, heiße eben: Jedes Spiel zu gewinnen und jeden Titel.

"Es bedeutet für mich auch immer, alles auszublenden und nichts zu lesen, weil das immer etwas mit dir macht. Wir wissen, dass wir viel tun und noch besser werden wollen. Das ist alles legitim. Ich bin sehr ehrgeizig und selbstkritisch mit mir selber. Ich nehme Niederlagen persönlich", so Tuchel weiter. 

Er betonte, dass er und sein Staff sich selbst hinterfragen würden. Klar ist: Der erste Titel ist futsch. Das nagt am ehrgeizigen Trainer. "Wir waren hier, um nach Berlin zu gehen. Das ist uns sehr früh nicht gelungen. Es ist jetzt schwierig, kritische Stimmen zu widerlegen, das müssen wir jetzt einfach aushalten."

Matthäus hatte jüngst ein ernüchterndes Tuchel-Zwischenfazit als Bayern-Trainer gezogen. "Die Mannschaft spielt auch nach Monaten unter Tuchel immer noch nicht besser als unter Julian Nagelsmann. Es ist Stückwerk", sagte er im Gespräch mit "Sky". 

In die gleiche Kerbe hatte Ex-Nationalspieler und "Sky"-Experte Hamann geschlagen. Tuchel sei in München, um "eine Mannschaft zu formen, eine Einheit formen. Das hat er nicht geschafft", kritisierte Hamann und warf dem Trainer vor, Führungsspieler Joshua Kimmich in den vergangenen Monaten "demontiert" zu haben.