Jörg Böhme stand insgesamt vier Jahre lang für den FC Schalke 04 unter Vertrag, galt in seiner königsblauen Zeit zwischen 2000 und 2004 als einer der genialsten Kicker der Bundesliga. Sein Herz hänge noch immer an Königsblau, wie Böhme ausführte. Dennoch ging er mit seinem Ex-Klub hart ins Gericht.

"Ich bin Schalker durch und durch, das wird sich auch nicht ändern", gab der 49-Jährige im Gespräch mit "Sky" zunächst zu verstehen, um allerdings gegen die Ausrichtung und die Führung des Vereins zu wüten.

"Ich weiß ja gar nicht, wer bei uns Präsident ist und in der Verantwortung steht. Ein Knäbel hält eine Wutrede - okay - interessiert unter dem Strich aber keinen Menschen. Die Mannschaft schonmal gar nicht. Sonst hätte sie ja anders gespielt", so Böhme, der in seiner Profi-Laufbahn beim FC Schalke zweimal DFB-Pokalsieger geworden war. 

"Man konnte die Uhr bis zum ersten Abstieg stellen. Das war ein schleichender Prozess über die Jahre. Wenn man das offen und ehrlich angesprochen hat, hieß es noch: 'Jetzt kommen sie alle aus ihren Löchern gekrochen und haben irgendetwas zu erzählen'. Nein, das ist Fakt", polterte Böhme, der in der Saison 2015/2016 noch ein Jahr lang als Co-Trainer beim FC Schalke II gearbeitet hatte.

FC Schalke 04 steckt im Tabellenkeller fest

Besonders schlimm sei für den zehnmaligen Nationalspieler ebenfalls zu ertragen gewesen, wie unaufgeregt der zweite Bundesliga-Abstieg innerhalb von zwei Jahren in der abgelaufenen Spielzeit letztlich hingenommen wurde.

"Wir sind jetzt mittlerweile soweit, dass wir den zweiten Abstieg hinnehmen, eine Rückrunde beklatschen, weil wir die Möglichkeit hatten, in den Abstiegskampf einzugreifen. Aber das kann ja nicht der Anspruch von Schalke 04 sein."

Auch Böhme sei derzeit in großer Sorge um die Gelsenkirchener, dass sie tatsächlich in die 3. Liga durchgereicht werden könnten. Nach zehn Zweitliga-Spieltagen rangiert der FC Schalke 04 derzeit auf Platz 16 - mit bereits fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.