22.10.2023 16:06 Uhr

Brisante Hintergründe zum Fall Mazraoui enthüllt

Keine Konsequenzen für Noussair Mazraoui beim FC Bayern
Keine Konsequenzen für Noussair Mazraoui beim FC Bayern

Am Freitag gab der FC Bayern bekannt, dass Noussair Mazraoui für seinen Pro-Palästina-Post bei Instagram keine Konsequenzen drohen. Wie inzwischen klar wurde, machte sich der deutsche Rekordmeister seine Entscheidung alles andere als leicht.

"Turbulente Stunden", so berichtet es die "Süddeutsche Zeitung", habe es nach Mazraouis Rückkehr aus der Länderspielpause am Mittwoch an der Säbener Straße gegeben. 

Zunächst stand für Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Sportdirektor Christoph Freund das persönliche Gespräch mit dem marokkanischen Nationalspieler selbst auf dem Programm. Dann habe es klubintern auch Austausch mit den früheren Vereinsbossen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge gegeben, heißt es.

Doch auch externe Informationen wurden demnach eingeholt, von Nahost-Experten und Islamwissenschaftlern. Auch Kontakt zum Zentralrat der Juden nahm der FC Bayern am Donnerstag offenbar auf. Weitere Telefonate mit Mazraoui folgten.

Für die Verantwortlichen habe sich das Bild von einem "einem streng gläubigen Moslem" verfestigt, so die "SZ". Teamkollegen hätten Mazraoui im Fastenmonat Ramadan angeblich sogar angesehen, wie viel er abgenommen hatte.

FC Bayern will Noussair Mazraoui "in der Gemeinschaft drin behalten"

Extremistisches oder antisemitisches Gedankengut konnte der FC Bayern bei seinem Profi nach eigenen Angaben aber nicht feststellen.

"Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben", hieß es im offiziellen Statement des Vereins.

Man müsse Mazraoui "in der Gemeinschaft drin behalten, weil sich das so gehört", sagte Trainer Thomas Tuchel anschließend.

Der Zentralrat der Juden lobte das Vorgehen des FC Bayern als "insgesamt und in Anbetracht aller Möglichkeiten auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins selbst für angemessen".