19.10.2023 13:28 Uhr

Kein Mitleid mit Tuchel: "Wusste, worauf er sich einlässt"

Thomas Tuchel hat beim FC Bayern schon einiges erlebt
Thomas Tuchel hat beim FC Bayern schon einiges erlebt

Trotz des jüngsten sportlichen Aufschwungs herrschte beim FC Bayern zuletzt Unruhe. Klub-Patron Uli Hoeneß äußerte sich exklusiv gegenüber RTL/ntv und sport.de kritisch über Trainer Thomas Tuchel, was dieser angeblich gar nicht lustig fand. Der frühere Münchner Thomas Helmer glaubt jedoch nicht an einen längeren Konflikt beim Rekordmeister.

"Grundsätzlich darf man bei den Bayern auch mal kritisch sein. Vielleicht muss man das nicht unbedingt öffentlich tun", kommentierte der 58-Jährige den Zwist im Interview mit "Fussballeuropa": "Beim FC Bayern gehört es dazu, dass man unterschiedlicher Meinung ist. Wenn die Ergebnisse stimmen, sind ein paar kritische Äußerungen schnell vergessen. Auch Uli Hoeneß und Thomas Tuchel verfolgen ein Ziel."

Die Forderungen des Übungsleiters nach einer sogenannten "Holding Six" hatten Hoeneß nicht gefallen, weshalb er kürzlich zum verbalen Gegenschlag ausholte - unliebsame Nebenkriegsschauplätze für den FC Bayern.

Helmer ist dennoch überzeugt, dass Tuchel sich an der Säbener Straße etablieren wird. "Er ist ein sehr guter und erfolgreicher Trainer. Und Thomas wusste, worauf er sich einlässt. Und wie gesagt: Wenn die Ergebnisse stimmen, wird der Vorstand um Uli Hoeneß auch bereit sein, einen unbequemen Trainer zu ertragen", so der Ex-Profi.

Helmer hält Trainerwechsel beim FC Bayern für "diskutabel"

Beim FC Bayern war Tuchel im März auf Julian Nagelsmann gefolgt, der Effekt des Trainerwechsels verpuffte zunächst allerdings. Erst in der neuen Spielzeit stabilisierte sich die Mannschaft.

"Wie für alle anderen kam auch für mich die Entlassung äußerst überraschend. Es war vielleicht nicht die feine englische Art, einen Trainer zu entlassen, weil ein anderer guter Trainer gerade auf dem Markt ist", blickte Helmer zurück.

Der Europameister von 1996 ergänzte: "Ich glaube, dass da noch ein paar andere Sachen gewesen sein müssen. Über Nacht einen Trainer freizustellen, der noch in allen drei Wettbewerben gut da steht, halte ich für diskutabel und schwierig."