Nagelsmann erklärt Verzicht auf BVB-Stars
Schwarzgelber Jubel und Frust nach Julian Nagelsmanns erster Kader-Nominierung als Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: Während Routinier Mats Hummels wieder an Bord ist, müssen Emre Can und Nico Schlotterbeck bei der USA-Reise in Dortmund bleiben. Der Coach erläutert, warum.
Man müsse als Trainer "Entscheidungen treffen, die nicht immer leicht sind, die einem nicht leicht fallen", holte Naglesmann mit einem echten Klassiker aus der Rhetorik für Fußball-Lehrer aus.
"Bei Emre ist es so, dass er im Klub gerade keine so leichte Zeit hat und ihm so ein bisschen den Druck nehmen möchte in der Nationalmannschaft, sodass er erst wieder so richtig Fuß fasst und da wirklich über einen längeren Zeitraum auch wirklich seine Top-Leistung bringt", begründete Nagelsmann die Nichtberücksichtigung Cans.
Der BVB-Profi sei ein "herausragender Spieler, der jetzt einfach ein bisschen Zeit braucht und die will ich ihm geben und nicht noch zusätzlich Druck", so der Nachfolger von Hansi Flick weiter. Man könne nicht verhehlen, dass bei der USA-Reise des DFB-Trosses "alle Augen auf uns gerichtet sind", gab Nagelsmann zu bedenken. Can solle lieber in "einen normalen Rhythmus kommen".
Nationalmannschaft: Nagelsmann lässt bis zur EM die Tür für jeden offen
Abwehrmann Schlotterbeck sei ein "außergewöhnliches Talent", ging der 36-Jährige zum nächsten ausgebooteten BVB-Mann über. "Linksfuß, Innenverteidiger ist normal ein Spieler, auf den man nicht verzichtet. Er muss einfach schauen, dass er die maximale Konstanz im Klub reinbringt." Ihm gefalle Schlotterbecks "Mut mit Ball", lobte Nagelsmann den 23-Jährigen. Dieser Mut führe allerdings auch hin und wieder zu Fehlern.
Grundsätzlich betonte Nagelsmann, dass die Heim-EM 2024 "noch weit genug weg" sei. Die vorerst nicht nominierten Spieler hätten allesamt noch die Chance, sich durch Top-Leistungen bei ihren Klubs zu empfehlen. "Die Tür ist niemals zu", so Nagelsmann.