28.09.2023 11:22 Uhr

So spaltet der Fall Gersbeck die Berliner Hertha

Marius Gersbeck ist seit dem Sommer wieder bei Hertha BSC
Marius Gersbeck ist seit dem Sommer wieder bei Hertha BSC

In der 2. Fußball-Bundesliga hat Absteiger Hertha BSC nach völlig verpatztem Saisonstart zur Aufholjagd geblasen, will mit dem vierten Saisonsieg am kommenden Samstagabend (20:30 Uhr) gegen den FC St. Pauli ins obere Tabellendrittel vorstoßen. Derzeit bestimmt rund um den Hauptstadtklub aber noch immer die Personalie Marius Gersbeck die Schlagzeilen.

Der zurückgeholte Torwart sorgte im Sommer-Trainingslager in Zell am See in Österreich für einen Skandal, als er mutmaßlich in eine nächtliche Schlägerei verwickelt war, nachdem er sich unerlaubt aus dem Mannschaftshotel entfernt hatte. 

Am Donnerstag steht der 28-Jährige in Salzburg vor Gericht, von der österreichischen Staatsanwaltschaft ist er wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. 

Unabhängig vom Ausgang des Strafverfahrens gegen Gersbeck gibt es nach Angaben des "kicker" noch immer mehrere Strömungen im Verein, wie Hertha BSC mit der Angelegenheit umgehen sollte. 

Sollte Gersbeck um eine Haftstrafe herumkommen und beispielsweise lediglich zu Maßnahmen wie Sozialstunden oder einer Geldstrafe verurteilt werden, wirbt Hertha-Präsident Kay Bernstein für eine Rehabilitierung und Resozialisierung innerhalb des Klubs. Auch ein Verbleib bei der Alten Dame, für den Gersbeck nach seiner Rückkehr im Sommer noch kein einziges Pflichtspiel bestritten hat, ist somit für Bernstein absolut denkbar.

Gersbeck ohne Zukunft bei Hertha BSC?

Die zweite Strömung im Verein will Gersbeck so schnell wie möglich nicht mehr bei der Hertha sehen. Mit Hinblick auf die "Teamhygiene, Sponsoren und Partner sowie anderer aktuell anhängigen Gerichtsverfahren" sei eine Trennung von dem Torwart unumgänglich, egal, wie ein mögliches Urteil in dem Strafverfahren vor dem Landgericht Salzburg endet, berichtet der "kicker" weiter. 

Der Spieler selbst hat sich öffentlich bis dato noch nicht weiter zu der ganzen Causa geäußert. Auch ohne öffentliches Statement sorgt Gersbeck aber für nicht weniger als eine vereinsinterne Spaltung im Umgang mit der vermeintlichen Gewaltnacht.