Matthäus: Vielgewünschter Trainer steht für DFB bereit
Seit der Entlassung von Hansi Flick als Bundestrainer am Sonntagnachmittag gibt es unzählige Spekulationen um einen (festen) Nachfolger für den geschassten Coach. Zahlreiche Experten haben sich zu Wort gemeldet. Und immer wieder ist dabei auch ein Name gefallen, der nach Informationen von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sogar verfügbar und bereit wäre.
Eigentlich kann sich Lothar Matthäus ja nicht für eine Übergangslösung auf dem Bundestrainer-Posten bis zum Sommer erwärmen. Das machte der TV-Experte in seiner Kolumne bei "Sky" deutlich. "Ich wäre dafür, dass man schon jetzt einen Trainer findet, der den Job auch nach der EM und über Jahre hinaus macht", schrieb der Rekordnationalspieler des DFB-Teams unter anderem.
Für einen bestimmten Fall würde Matthäus jedoch eine Ausnahme machen, nämlich wenn ein in der Nachfolgediskussion vielfach genannter und gewünschter Trainer bis inklusive der EM 2024 kommen würde, der unter anderem von etliche Ex-Nationalspielern gefordert wurde: Matthias Sammer!
Sammer, seines Zeichens aktuell Berater bei Borussia Dortmund und früherer Europameister (1996), Champions-League-Sieger (1997) mit dem BVB, dreifacher Meister (1992 mit dem VfB, 1995 und 1996 mit Dortmund) und zweifacher Fußballer des Jahres (1996 und 1995) als Spieler sowie mit etlichen weiteren Titel ausgestattet als Trainer oder Sportdirektor, würde eine Menge Expertise und wohl auch die nötige Motivationskunst mitbringen. Aber wäre der als Berater der BVB-Geschäftsführung tätige 56-Jährige überhaupt willig? Offenbar ja!
Matthias Sammer "steht bereit, habe ich erfahren", zitiert der "kicker" Matthäus. Dieser hat als beste langfristige Lösung nach Sommer ab Mitte 2024 allerdings Jürgen Klopp ausgemacht. Das Modell: "Wenn man Klopp nach der EM bekommen kann, dann bin ich damit einverstanden, dass man eine Lösung bis zum Sommer findet." Diese könnte laut Matthäus der vielgewünschte Sammer sein.
"Wir brauchen nun jemanden mit Autorität, Erfahrung und Rückgrat. Ich würde daher alles daransetzen, Felix Magath oder Matthias Sammer zum DFB zu holen", sagte Dietmar Hamann bei "Sky". Kevin Kuranyi fügte gegenüber der "dpa" hinzu: "Mein Wunschkandidat wäre Matthias Sammer, weil er vieles von dem verkörpert, was der deutschen Mannschaft gerade fehlt."
Und auch Ex-DFB-Stürmer Gerald Asamoah erklärte, er könne sich Sammer als Bundestrainer "gut vorstellen. Erst mal bis zur EM in Deutschland und danach schaut man weiter. Sammer wäre für die aktuelle Situation sicherlich eine sehr, sehr geeignete und anerkannte Persönlichkeit, die direkt neue Impulse setzen kann".
Matthäus will die Nationalmannschaft "fighten" sehen
Neben Sammer und Klopp sei auch Julian Nagelsmann einer der Kandidaten, über die man beim DFB nachdenken müsste, fügte Matthäus beim "Interwetten"-Mediengespräch im Fußballmuseum in Dortmund an, von dem der "kicker" zitiert.
Im DFB-Team gehe es "nicht um die Qualität", diese ist laut dem Rekordnationalspieler unzweifelhaft vorhanden. "Es geht ums Fighten. Und darum, dass der neue Trainer diese Leidenschaft aus ihnen herausholt", so Matthäus. Ob es klappt mit Sammer?
Am Dienstagabend in Dortmund sitzt allerdings erst einmal Rudi Völler in Hauptverantwortung im Testspiel gegen Frankreich (21 Uhr im sport.de-Live-Ticker) auf der Bank, neben ihm Hannes Wolf und Sandro Wagner. "Ich wünsche Rudi viel Glück. Ich bin gespannt, ob ein Ruck durch die Mannschaft geht", sagte Matthäus.