Es knirscht in der Beziehung zwischen Trainer Thomas Tuchel und dem FC Bayern. Vor dem Bundesliga-Auftakt bei Werder Bremen am Freitag (20:30 Uhr) kommen weitere Themen ans Licht, die für Konflikt-Potenzial beim deutschen Rekordmeister sorgen.

Wie die Münchner "tz" schreibt, habe es zuletzt auf der Asien-Reise der Münchner ein großes "Diskussionsthema" gegeben: Tuchels angeblicher Unwille, an PR-Terminen und Fan-Treffen teilzunehmen. Dabei sei Überzeugungsarbeit seitens des Vereins nötig gewesen, so der Bericht.

Auch in Bezug auf öffentliche Trainingseinheiten für die Anhänger in Fernost habe es Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Chefcoach und dem Klub gegeben, heißt es.

Ohnehin sei Tuchel auf der Tour, die den FC Bayern zu Stationen in Tokio und Singapur führte, intern dünnhäutiger wahrgenommen worden als in der vergangenen Spielzeit - womöglich ein Resultat des unter dem Strich sportlich enttäuschenden Abschneidens sowie der zahlreichen Personalbaustellen in München.

Von Tuchels fachlichen Qualitäten sollen die Verantwortlichen des FC Bayern weiter überzeugt sein, so die "tz". Insbesondere werde seine Fähigkeit positiv bewertet, Fehler des Teams zu analysieren. Es sei allerdings nicht immer zu erkennen, welche Konsequenzen daraus für die Leistungen auf dem Platz abgeleitet werden.

FC Bayern mit Katastrophen-Start 2023/2024

Die 0:3-Klatsche des FC Bayern im Supercup gegen RB Leipzig zuletzt dürfte die Bosse an der Säbener Straße in dieser Meinung bestärkt haben.

Probleme drohen dem Chefcoach auch laut Torwart-Ikone Jean-Marie Pfaff. "Verlieren die Münchner auch zum Saisonstart in Bremen, dürfte Tuchel ganz früh in der Saison angezählt sein - und die nächsten Wochen trotz der Kane-Euphorie ungemütlich werden", schrieb der Belgier in einer "AZ"-Kolumne.

Der 49-Jährige habe es "sich nicht einfacher gemacht mit seiner harschen Kritik an seiner Mannschaft" nach der 0:3-Klatsche im Supercup gegen RB Leipzig. "Kritik ist wichtig und muss sein, aber ob man öffentlich so draufhauen muss, wage ich zu bezweifeln. Tuchel hätte dies intern äußern sollen, sein Rundumschlag erweckt den Eindruck, als wüsste er nicht, wie er die Mannschaft in die Spur bringen soll", so Pfaff.