Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat erneut Kritik an Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern geübt.

Torhüter Yann Sommer, dessen Wechsel zu Inter Mailand inzwischen perfekt ist, ist laut Matthäus ein Beispiel für einen zweifelhaften Umgang von Tuchel mit Spielern aus der zweiten Reihe beim deutschen Rekordmeister.

Ausstrahlung und Körpersprache des Schweizer Schlussmannes hätten zuletzt "resigniert" gewirkt, "weil er einfach das Vertrauen nicht gespürt hat", unkte Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne. Auch für Spieler ohne Stammplatz müsse man sich als Trainer "stark machen", erklärte der 62-Jährige.

Matthäus zufolge habe Tuchel in der Vorbereitung auf die anstehende Saison auch Nationalspieler Leon Goretzka oder Sturm-Juwel Mathys Tel zu sehr Zweifel an ihren Fähigkeiten spüren lassen.

"Tel hat von Tuchel etwas abbekommen, Sommer und Goretzka haben etwas abbekommen", schrieb der Weltmeister von 1990. "Die Äußerungen waren alle nicht so positiv, wie man sie als Spieler hören möchte."

FC Bayern: Lothar Matthäus sieht Thomas Tuchel kritisch

Zuletzt hatte Matthäus Tuchel im Interview mit "Sport Bild" vorgeworfen, er sei "mit seinen Spielern am Ende der vergangenen Saison sehr auf Schmusekurs" gewesen.

Er habe sich den früheren BVB-Coach "lauter und kritischer vorgestellt", so der langjährige Profi der Münchner. Tuchel legte er ans Herz, "authentisch und glaubhaft" zu bleiben, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen.

Auch die verhaltene Reaktion des Cheftrainers auf die Verpflichtung des neuen Sportdirektors Christoph Freund Ende Juli hatte bei Matthäus keine Begeisterungsstürme hervorgerufen.

"Von der Emotionalität, die wir zu Tuchels Anfangszeit in München gesehen haben (Stichwort "schockverliebt"), war nicht viel zu spüren. Ich hätte schon ein bisschen mehr erwartet", so der "Sky"- und RTL-Experte damals.