27.04.2025 19:28 Uhr

"Zu wenig": Werder lässt Punkte gegen St. Pauli liegen

Burkes Treffer zählte nicht
Burkes Treffer zählte nicht

Werder Bremen droht in der entscheidenden Phase der Bundesliga-Saison doch noch die Puste auszugehen.

Der kollektive Sturm auf den Schiedsrichter nach dem Abpfiff half selbstverständlich auch nichts mehr. Aber irgendwo mussten die Profis von Werder Bremen ihren Frust loswerden - nach vier Siegen in Serie war das schnöde 0:0 gegen den robusten FC St. Pauli am Sonntag ein deutlicher Stimmungsdämpfer im Kampf um das internationale Geschäft. Jetzt, da es entscheidend wird, könnte Werder doch noch die Puste ausgehen.

"Das war viel zu wenig, so kannst du kein Spiel gewinnen", kritisierte Bremens Kapitän Marco Friedl im "DAZN"-Interview. Auch Mitchell Weiser war "enttäuscht, denn wir haben die wenigen Möglichkeiten nicht genutzt. Das muss man aber gegen St. Pauli - die können schließlich auch kicken." Was das nun für den Europapokal bedeute? "Keine Ahnung."

In einer umkämpften und recht ausgeglichenen Partie blieben klare Torchancen Mangelware. Werder liegt nach dem Rückschlag zwei Punkte hinter Borussia Dortmund, das den Europacup-Platz sechs belegt. "Ich wäre enttäuscht, wenn wir es nicht schaffen", sagte Friedl.

St. Pauli hielt mit der nächsten reifen Leistung dem Druck der Konkurrenz im Abstiegskampf stand und machte einen weiteren kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung der Hamburger auf den 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsrang. Connor Metcalfe sah allerdings die Gelb-Rote Karte (90.+2).

Werder Bremen mehrfach im Pech

Bei Werder hatte unter der Woche der anstehende Abgang von Durchstarter Oliver Burke die gute Stimmung nach vier Siegen in Folge getrübt. Der Angreifer fand sich dann auch erstmal auf der Bank wieder - Justin Njinmah rückte für den Schotten in die Startelf, die erste Chance aber hatte Flügelspieler Mitchell Weiser (4.).

St Pauli, durch Siege der Konkurrenten am Samstag wieder in größere Abstiegsgefahr geraten, meldete sich kurz darauf ebenfalls an.

Philipp Treu scheiterte nach einer tollen Kombination an Werder-Keeper Michael Zetterer (8.). Anschließend aber verflachte die Partie bei frühlingshafter Wohlfühlatmosphäre im Weserstadion zusehends.

🗣️ #Pieper: „Nach dem Lauf, den wir hatten, hätten wir gerne zwei Punkte mehr mitgenommen. Nach der Pause waren wir dann zwar dominant, aber ein guter Durchgang reicht nicht, um hier drei Punkte zu holen – das ist bitter.“ #Werder | #SVWFCSP

SV Werder Bremen (@werder.de) 2025-04-27T17:53:35.018Z

Das nach starken Leistungen und einem Unentschieden gegen Meister Bayer Leverkusen zuletzt selbstbewusste St. Pauli verfügte über mehr Ballbesitz, agierte aber wie auch die enttäuschenden Gastgeber zu harmlos. Folgerichtig blieb es zur Pause bei einem schwer verdaulichen Unentschieden - auch weil beiden Teams jeweils ein Treffer wegen einer klaren Abseitsstellung verwehrt wurde.

Werder hatte zuletzt acht Spiele nacheinander gegen St. Pauli gewonnen und ließ nach dem Seitenwechsel endlich auch erahnen, wieso. Niklas Stark sorgte per Kopf für die bis dahin beste Chance des Spiels, scheiterte aber am starken Nikola Vasilj (49.), wie auch Njinmah bei seinem Schuss neun Minuten später.

Die Bremer rissen das Spiel an sich, ließen aber Effizienz vermissen. Der eingewechselte Burke traf (79.) zwar, aber auch diesmal war es Abseits.