Ärger um BVB-Siegtor: Hamann schaltet sich ein

Borussia Dortmunds Siegtreffer im Bundesliga-Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim sorgt für reichlich Diskussionen. TV-Experte Dietmar Hamann meinte nach dem Schlusspfiff: Das 3:2 des BVB hätte so nicht zustande kommen dürfen.
Borussia Dortmund verspielte am Samstagnachmittag in der Fußball-Bundesliga zunächst zwei Führungen gegen die TSG Hoffenheim, durfte letztlich aber doch noch jubeln.
Dem BVB-Siegtreffer zum 3:2 in der Nachspielzeit war allerdings eine strittige Szene vorausgegangen: Carney Chukwuemeka prallte mit Hoffenheims Keeper Oliver Baumann zusammen, die Partie wurde nicht unterbrochen. Wenige Sekunden später traf Waldemar Anton in das leere TSG-Tor. Der VAR schaltete sich ein, die Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Brand hatte Bestand. Baumann musste mehrere Minuten lang am Kopf behandelt werden.
"Nach einem Kopfverletzungs-Zweikampf muss abgepfiffen werden. Es waren nur drei oder vier Sekunden dazwischen. Der Schiedsrichter hat nicht erkannt, dass es eine Kopfverletzung war", meinte TV-Experte Dietmar Hamann anschließend bei "Sky".
Chukwuemeka habe nicht den Ball gespielt, analysierte der 51-Jährige weiter, "er trifft die Hand von Baumann und dann auch mit dem Knie Baumanns Kopf. Deswegen hätte es zurückgepfiffen werden müssen. Ich verstehe den Unmut der Hoffenheimer."
TSG Hoffenheim und BVB uneins
TSG-Trainer Christian Ilzer hatte von einer "Skandalentscheidung" gesprochen.
"Er muss es abpfeifen. Es gibt die Thematik mit Kopfverletzungen. Man sieht das gezeichnete Gesicht von Oliver Baumann. Chukwuemeka berührt keinen Ball, Oliver Baumann ist Knockout, und der Dortmund-Spieler schießt den Ball ins leere Tor", ärgerte sich der Österreicher.
BVB-Coach Niko Kovac sah die Szene anders. "Ich glaube, der Ball wurde einen Tick eher berührt. Dadurch ist das für mich kein Foul am Torwart. Dass der Ball dann zu uns fällt, wir den Ball rüberspielen und Waldemar Anton reinschießt - wenn Baumann den Ball davor hat, dann denke ich, ist es ein Foul, weil er die Hand am Ball hat. Man sieht aber, dass der Ball eine Millisekunde vorher trifft", meinte Dortmunds Übungsleiter zum strittigen 3:2.