25.03.2025 14:11 Uhr

FC Bayern und Wolfsburg müssen auf Wunder hoffen

Der FC Bayern rennt gegen Lyon einem 0:2-Rückstand hinterher
Der FC Bayern rennt gegen Lyon einem 0:2-Rückstand hinterher

Das Aus droht, es geht um alles oder nichts - doch während bei Bayern München noch ein Funken Hoffnung glimmt, startet der VfL Wolfsburg fast schon demütig in das erneute Kräftemessen mit der europäischen Spitze. Mit dem Rücken zur Wand brauchen die beiden Bundesligisten im Viertelfinale der Champions League ein Fußball-Wunder, um gegen die derzeit übermächtige Konkurrenz zu bestehen.

"Ich traue unserer Mannschaft alles zu", sagte Nationalspielerin Giulia Gwinn mit Trotz in der Stimme vor dem Rückspiel der Bayern am Mittwoch beim Rekordsieger Olympique Lyon. Leisere Töne schlugen hingegen Alexandra Popp und Co. vor dem zweiten Duell des VfL mit dem Titelverteidiger FC Barcelona am Donnerstag (beide 18:45 Uhr/DAZN) an.

"Optimal" sei die Situation nach dem 1:4 im Hinspiel nicht, gab die ehemalige Nationalmannschaftskapitänin zu. Ob die nächste Partie für Wolfsburg ausgehe oder einfach knapper werde, müsse man sehen, sagte Popp ernüchtert: "Aber wir wollen definitiv ein besseres Ergebnis mitnehmen."

Denn für mehr als Schadensbegrenzung scheint die Hypothek gegen das katalanische Starensemble um die Weltfußballerin Aitana Bonmatí zu groß. Ganz so prekär ist die Lage für Bayern nach dem 0:2 nicht. Doch wie in Wolfsburg führte die Hinspiel-Pleite auch dem deutschen Meister die Unterschiede zur internationalen Elite vor Augen.

"Das ist das Top-Level in Europa", sagte Trainer Alexander Straus anerkennend: "Danach streben wir, dahin wollen wir kommen."

Dass Lyon die Bayern-Fehler knallhart bestrafte, zeige die Qualität der Französinnen, erklärte Straus: "Man kreiert nicht mehr als drei oder vier Chancen gegen solche Teams - und die muss man nutzen."

Champions League: Wolfsburg noch schlimmer dran als der FC Bayern

Noch deutlicher hatten die Wolfsburgerinnen ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Ob das Spiel ein weiterer Beleg für den wachsenden Abstand zur absoluten europäischen Spitze sei? "Ich kann das heute nur bestätigen", hatte VfL-Trainer Tommy Stroot angesichts der drückenden Überlegenheit von Barca in der vergangenen Woche eingeräumt.

"Wir müssen daran arbeiten, dass der Abstand nicht noch größer wird", warnte Stroot, der im vergangenen Sommer unter anderem seine Leistungsträgerin Ewa Pajor nach Barcelona ziehen lassen musste.

Der Verein wisse aber, welche Aufgaben er diesbezüglich habe. Auch Bundestrainer Christian Wück mahnte: "Gegen die Entwicklung, die wir da sehen, müssen und wollen wir ankämpfen - das geht nur zusammen."

Doch während Bayern und Wolfsburg die deutsche Meisterschaft seit 2013 unter sich ausmachen, gewinnen auf der internationalen Bühne seit langem andere die ganz großen Titel. Der letzte Champions-League-Sieger, der nicht aus Barcelona oder Lyon kam, war der 1. FFC Frankfurt im Jahr 2015.

Seit 2014 warten die Wölfinnen auf einen erneuten Triumph in der Königsklasse, waren vor zwei Jahren in einem dramatischen Endspiel gegen Barca (2:3) nah dran - nun ist selbst das Halbfinale in weite Ferne gerückt.

Doch Wolfsburg will laut Popp in Barcelona zumindest "ein besseres Gesicht zeigen" - und auch Bayern-Coach Straus versprach: "Wir werden kämpfen."