Im Tor des FC Bayern herrscht enges Gedränge - zumindest auf dem Papier. Kultcoach Peter Neururer hat die Keeper-Situation beim deutschen Rekordmeister nun genauer unter die Lupe genommen.

"Torwartkarussell der besonderen Art beim FC Bayern", eröffnete Peter Neururer seine Ausführungen zu den Münchner Schlussmännern in seiner neusten Kolumne für das Portal "Wettfreunde".

Platzhirsch Manuel Neuer falle verletzungsbedingt "noch länger aus", während sein langjähriger Stellvertreter Sven Ulreich "persönliche Probleme" bekämpfen müsse.

Winter-Neuzugang Jonas Urbig habe sich darüber hinaus bei der deutschen U21 eine Blessur zugezogen - "wie schwer, weiß kein Mensch", so Neururer. Und zu allem Überfluss falle Daniel Peretz auch noch aus. "Von daher wird es äußerst problematisch", warnte der 69-Jährige.

Neururer ist gespannt, wer im Endspurt der Bundesliga im Münchner Kasten stehen wird. "Irgendeinen werden die Bayern schon reinstellen, auf jeden Fall wird der Qualität haben", prophezeite der Ex-Coach des VfL Bochum.

Wer auch immer das Vertrauen von Trainer Vincent Kompany erhalte, müsse sich aber "damit auseinandersetzen, möglicherweise gegen Inter Mailand in der Champions League besonders beäugt zu werden".

Im Viertelfinale der Königsklasse wartet der italienische Meister auf den FCB, der zuletzt Bayer Leverkusen ausschalten konnte.

Konfliktpotenzial beim FC Bayern "durchaus vorhanden"

Youngster Urbig, von der Bank des 1. FC Köln an die Säbener Straße gewechselt und dort überraschend schnell im kalten Wasser gelandet, sei "logischerweise noch nicht fehlerfrei", schließlich fehle es ihm an internationaler Erfahrung.

"Er hat gut angefangen, allerdings auch ein paar Probleme gehabt", gab Neururer zu bedenken. Zwar müsse den Bayern nicht bange werden, vieles sei zuletzt auch "hochstilisiert" worden. Dennoch sei eine gewisse Schieflage "durchaus vorhanden".

Neururers Fazit: "Vier oder fünf Torhüter bei Bayern München im Gespräch, hin und her, rein und raus - das hat schon lange nicht mehr gegeben."