12.03.2025 09:32 Uhr

Bald pleite? ManUnited-Boss lässt aufhorchen

Sir Jim Ratcliffe sorgt sich um Manchester United
Sir Jim Ratcliffe sorgt sich um Manchester United

Die finanzielle Schieflage beim kriselnden englischen Rekordmeister Manchester United ist offenbar größer als bisher angenommen.

"Einige der Entscheidungen, die wir treffen müssen, sind unangenehm. Aber sie sind notwendig, um Manchester United wieder auf eine stabile Basis zu stellen. Wenn die Leute wollen, dass Manchester United wieder Trophäen gewinnt, dann müssen wir all diese Dinge tun", sagte Klub-Eigner Sir Jim Ratcliffe in einem viel beachteten "BBC"-Interview.

United hatte zuletzt Hunderte Mitarbeiter entlassen. Zudem waren mitten in der Saison einige Ticketpreise für die Heimspiele im Old Trafford angehoben worden - Maßnahmen, die bei den Fans gar nicht gut ankamen und Ratcliffe viel Kritik einbrachten.

"Wir befinden uns in einem Veränderungsprozess, der unangenehm ist, und ich verstehe die Fans", sagte Ratcliffe und gab Einblick in die desaströse Wirtschaftslage von United: "Die einfache Antwort ist, dass dem Verein an Weihnachten das Geld ausgeht, wenn wir diese Dinge nicht tun."

Ihm zufolge haben die Red Devils zuletzt deutlich über ihre Verhältnisse gelebt. "Wenn man mehr ausgibt als man einnimmt, ist das der Weg in den Ruin", stellte der milliardenschwere Unternehmer klar. "Mein einziges Interesse ist es, Manchester United wieder zu alter Größe zu verhelfen."

United sei "von der Strecke abgekommen", betonte Ratcliffe. "Wir müssen es wieder in die Spur bringen." Dann könne der Klub da stehen, "wo Liverpool oder Real Madrid heute sind", so der 72-Jährige, der Ende 2023 bei United eingestiegen war.

Manchester United Stars "nicht gut genug" und "überbezahlt"

Deutliche Kritik äußerte Ratcliffe an Teilen des aktuellen Kaders. Einige Profis seien "nicht gut genug" sowie "überbezahlt". Es werde aber "einige Zeit dauern", das Team nach den Vorstellungen der nun Verantwortlichen umzuformen.

Schwer im Magen liegen Ratcliffe vor allem teure Ratenzahlungen für Akteure, die in den Planungen gar keine Rolle mehr spielen, wie der frühere BVB-Star Jadon Sancho, der an den FC Chelsea verliehen ist.

"Für Sancho, der jetzt für Chelsea spielt und für den wir die Hälfte seines Gehalts zahlen, zahlen wir in diesem Sommer noch 17 Millionen Pfund (gut 20 Millionen Euro, Anm. d. Red.)", sagte Ratcliffe. "Das sind Dinge aus der Vergangenheit, ob es uns gefällt oder nicht, wir haben diese Themen übernommen und müssen das klären."