Hamann ledert: "Die Bayern spielen seit Wochen nicht gut"

Vor wenigen Tagen wurde der FC Bayern für seinen Statement-Sieg in der Champions League gegen Bayer Leverkusen (3:0) noch gefeiert, nun weht der Mannschaft von Cheftrainer Vincent Kompany erneut Gegenwind entgegen. Das 2:3 (2:1) gegen den VfL Bochum habe einen Trend bestätigt, urteilte Chef-Kritiker Dietmar Hamann.
TV-Experte Dietmar Hamann nimmt nach der überraschenden Pleite des FC Bayern gegen Kellerkind VfL Bochum kein Blatt vor dem Mund. "Die Bayern spielen seit Wochen nicht gut. Das ist Fakt", polterte der Ex-Nationalspieler nach dem 2:3 bei "Sky".
Vielleicht, so Hamann, habe "man sich ein Stück weit blenden lassen vom Spiel am Mittwoch". Im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Bayer Leverkusen habe "man sehr professionell, konzentriert und seriös gespielt. Da hat man keine Fehler gemacht und die des Gegners bestraft".
Hamann führte aus: "In den letzten Wochen hat sich was eingeschlichen: Dass man immer versucht hat, mit dem Nötigsten das Maximale herauszuholen. Die Frage, die ich mir gestellt habe, war: Haben die Bayern ein, zwei Gänge, die sie hoch schalten können? Diese Fragen haben sie am Mittwoch und auch heute nicht beantwortet, weil sie seit Wochen nicht gut spielen. Sie gewinnen Spiele, aber spielen nicht gut. Heute sind sie dafür bestraft worden."
Kompanys Rotation geht nach hinten los
Auch durch die Hereinnahmen von Harry Kane, Jamal Musiala (beide 62.) und Joshua Kimmich (76.) "wurde es nicht besser", so Hamann: "Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den letzten 20 Minuten eine richtige oder hundertprozentige Torchance hatten."
Seiner Meinung nach hätten auch die Reservisten "in der Lage" sein sollen, den VfL Bochum nach einer 2:0-Führung zu schlagen - "auch, wenn du zu zehnt bist. Da musst du dich gereifter zeigen", so der 51-Jährige.
Zunächst hatte es in der Allianz Arena trotz großer Rotation von Vincent Kompany nach einem deutlichen Sieg ausgesehen, ohnehin war die Stimmung rund ums 125. Vereinsjubiläum ausgelassen.
Raphael Guerreiro (14./28.) brachte die Bayern scheinbar beruhigend in Führung. Serge Gnabry (22.) drosch dann aber einen Foulelfmeter an den Pfosten, ehe Jakov Medic (31.) für den VfL verkürzte. Dann sah João Palhinha (42.) nach eher unglücklichem Einsteigen gegen Georgios Masouras eine sehr harte Rote Karte. Die Gäste nutzten die numerische Überlegenheit durch Ibrahima Sissoko (51.) und Matus Bero (71.) zur Wende.
In der Tabelle hat die Niederlage indes keine allzu großen Auswirkungen. Aufgrund der Niederlage von Meister Bayer Leverkusen gegen Werder Bremen beträgt der Vorsprung weiterhin acht Zähler.