25.02.2025 13:31 Uhr

"Besorgniserregend": Moukoko sinkt immer tiefer

Youssoufa Moukoko ist derzeit vom BVB an OGC Nizza verliehen
Youssoufa Moukoko ist derzeit vom BVB an OGC Nizza verliehen

Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: zwei Offensiv-Spieler, die beim BVB (bislang) nur bedingt glücklich wurden - und auch abseits mit Problemen zu kämpfen haben.

Sechs der letzten acht Ligaspiele gewonnen, nur einen Vergleich verloren und inzwischen auf Platz drei der Ligue-1-Tabelle vorgestoßen: Bei OGC Nizza läuft es derzeit sehr rund. Einer, der daran wenig Anteil hat, ist das einstige BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko, der die Sonne an der Côte d'Azur meist nur auf der Bank genießen darf.

Dabei sollte die Leihe aus dem Ruhrgebiet ans Mittelmeer die Karriere des Angreifers, der 2022 sogar im deutschen WM-Kader stand, wieder so richtig in Schwung bringen. Die Wahrheit sieht allerdings düster aus: Moukoko ist weiter denn je davon entfernt, die Erwartungen zu erfüllen, die sein phönixhafter Aufstieg hervorrief. 

Historische Rekordquoten in der U17 und der U19 des BVB ließen Moukoko ebenso ins Rampenlicht rücken, wie Diskussionen um sein Alter und einen möglichen Identitätsschwindel. 

Moukoko ließ sich allerdings nicht beirren und überzeugte auch bei seinen ersten Schritten auf Profiebene. Bis zu seinem (vorläufigen) Abschied im Sommer 2024 kam das Offensivtalent auf 18 Tore und acht Vorlagen in 99 Pflichtspielen für die Borussen. Klingt nicht sehr beeindruckend, da Moukoko aber selten in der Startformation stand, kommt er auf eine Torbeteiligung alle 122 Minuten - eine beachtliche Quote, die der BVB mit einem sehr lohnenden Vertrag vergütet haben soll.

ABER: Die Rolle als Joker schien in Reihen der Borussia schier unüberwindbar, Moukoko strebte nach mehr und versuchte sein Glück in Nizza.

"Wir glauben daran, dass ihm eine Veränderung und ein neues Umfeld jetzt guttun werden", betonte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl bei der Verkündung der Leihe. Moukoko selbst sagte bei seiner Vorstellung in Nizza: "Ich erwarte viel von dieser Saison, sowohl auf die Mannschaft als auch auf mich persönlich bezogen. Ich bin mit großer Vorfreude, Demut und Ehrgeiz hierher gekommen."

Leistungen von BVB-Leihgabe Moukoko "besorgniserregend"

Nach einem guten Start, der in zwei Toren und einer Vorlage bei seinem ersten Startelfeinsatz gipfelte, nahm die Euphorie allerdings blitzschnell ab. Moukoko schaffte es in der Liga nur noch einmal in die Anfangsformation, absolvierte seit November 2024 nie mehr als 13 Minuten, schmorte meist auf der Bank und konnte keine weitere Torbeteiligung verbuchen. Chancen bekam Moukoko im Pokal und in der Europa League hingegen zur Genüge, genutzt hat er diese nicht (11 Einsätze/ 1 Vorlage).

Bei den zurückliegenden drei Pflichtpartien blieb der Deutsche völlig außen vor, dass Nizza an einem Verbleib Interesse hat, ist nicht zu erwarten. Dass sich eine Rückkehr zum BVB als der heilige Gral erweisen wird, ebenso nicht.

Welchen Anteil neue Entwicklungen im ewigen Altersstreit um Moukoko am Versinken in der sportlichen Unbedeutsamkeit haben, lässt sich nur erahnen, ein Statement aus Nizzas Vereinsumfeld aus dem Dezember 2024 lässt allerdings sehr tief blicken: "Ob er 20 oder 24 Jahre alt ist, ändert für OGC Nizza nichts, seine Leistungen sind besorgniserregender und es sind nicht diese Art von Artikeln in der Presse, die ihm mental helfen werden", wurde eine nicht näher genannte Quelle aus dem Klub von der Zeitung "Nice-Matin" zitiert.

Besorgnis dürfte Moukoko auch beim BVB erregen, der sein angeblich üppiges Gehalt von kolportierten 8,5 Millionen Euro ab dem Sommer wohl wieder auf der Ausgabenseite stehen haben dürfte.

BVB-Abschied (noch) keine Initialzündung

Endgültig von der Gehaltsliste der Dortmunder gestrichen, ist hingegen Donyell Malen, der die Schwarzgelben Mitte Januar gegen Zahlung von rund 25 Millionen Euro in Richtung Aston Villa verließ. Der Niederländer hatte zuvor in dreieinhalb Jahren im BVB-Dress durchaus überzeugt, wirklich glücklich wurden beide Seiten dennoch nicht, die Aussicht, sich den Traum von der Premier League zu erfüllen, führte letztlich zum Abschied.

Traumhaft verläuft das Engagement für Malen allerdings noch nicht. In sechs Einsätzen (nur zweimal Startelf) verbuchte der Offensivspieler bislang noch keine Torbeteiligung, für die Champions League wurde der 26-Jährige nicht einmal nachnominiert. Zudem lieh Aston Villa neben Malen kurzerhand noch die Superstars Marco Asensio und Marcus Rashford - und damit direkte Konkurrenz.

Anfang Februar äußerte sich Malen dennoch zuversichtlich: "Ich freue mich einfach darauf, hier zu sein, mich zu verbessern, in der Premier League zu spielen und mich hier zu zeigen. Das ist ein großes Ziel für mich. Ich möchte einfach spielen und meinen Fußball genießen. Was ich dabei tun muss, ist, Tore zu schießen und wichtig für die Mannschaft zu sein."

Die nächste Chance bekommt der Nationalspieler schon am Dienstag (20:30 Uhr), wenn Aston Villa bei Crystal Palace gastiert.