Sahin macht den Weg frei: "Wenn ich das Problem bin"
Nuri Sahin hat mit Borussia Dortmund auch das vierte Spiel in Folge verloren. Beim FC Bologna (1:2) zeigte der BVB eine erschreckend schwache Leistung, nun droht dem jungen Trainer das Aus. Im Weg will der 36-Jährige nicht stehen.
Nuri Sahin macht den Weg für eine Ablösung auf der Trainerbank bei Borussia Dortmund frei. Direkt am Tag nach dem nächsten Offenbarungseid in Bologna erwartet der Ex-Profi Gespräche mit den BVB-Verantwortlichen über seine Zukunft.
"Es ist ja klar: Du musst Spiele gewinnen und wir haben das Spiel wieder verloren. Es sind jetzt vier Spiele hintereinander, die wir verloren haben", schätze er auf der Pressekonferenz nach der Partie die Lage realistisch ein und ergänzte vielsagend: "Und ja, schauen wir mal."
Auf die Frage, ob er selbst noch die Überzeugung habe, mit dem BVB den Turnaround zu schaffen, antwortete Sahin: "Darum geht es gar nicht. Wenn ich das Problem bin, wenn ein Trainerwechsel all die Probleme löst, all die Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem."
Als Trainer sei er "verantwortlich für die Leistung, die wir bringen. Am Ende müssen wir liefern". Es gehe nicht um seine Person, "sondern um diesen Verein Borussia Dortmund, der gerade durch eine schwierige Zeit geht", fügte Sahin hinzu.
Entlassung? Ricken kündigt Gespräch über Sahin-Zukunft an
BVB-Geschäftsführer Lars Ricken hatte unmittelbar nach der Niederlage in Bologna ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden.
"Wir werden morgen nach Hause fahren, dann werden wir uns alle in Ruhe zusammensetzen. Wir alle wollen das Beste für Borussia Dortmund. Und dann werden wir besprechen, was das Beste für Borussia Dortmund ist und was die Lösungen sind, dass wir dann auch wieder in die Erfolgsspur kommen", sagte er bei "Amazon Prime Video".
Sportdirektor Sebastian Kehl, der trotz jüngster Vertragsverlängerung ebenfalls enorm in der Kritik steht, betonte derweil, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft noch immer intakt sei. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Mannschaft gegen den Trainer spielt - auch nicht in den letzten Spielen."
Das zeigte sich zumindest beim Torjubel nach dem zwischenzeitlichen 1:0 durch Serhou Guirassy, der nicht zu den BVB-Fans, sondern zu Nuri Sahin gelaufen war.