20.01.2025 08:08 Uhr

DFB-Boss Rettig richtet flammenden Fußball-Appell an alle

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig richtete emotionale Worte an die Fußballfamilie
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig richtete emotionale Worte an die Fußballfamilie

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hat zu einem größeren Zusammenhalt im Fußball aufgerufen.

"In diesen Tagen ist besonders wichtig, dass Fußball verbindet. Bei der Gründung des DFB am 28. Januar 1900 war das erklärte Ziel, gemeinsam den Fußball zu gestalten. In diesem Zusammenhang müssen wir uns angewöhnen, den Fußball nicht in Form von Besitzrechten zu denken. Der Fußball gehört niemandem, genauso wenig wie die Erde jemandem gehört – sondern uns allen", sagte Rettig im Interview mit dem "kicker".

Die Erde und der Fußball würden "durch Kommerzialisierung ausgebeutet". Die Realität, so Rettig, würde in diesen Tagen lauten: "Sport verbindet, Politik spaltet." Deswegen sei er auch sehr angetan von Aki Watzkes Rede beim DFL-Neujahrsempfang gewesen: "Weil ihn abseits von Parteipolitik die Frage umtreibt, wie wir die Demokratie aufrechterhalten können."

Rettig betonte zudem erneut die Wichtigkeit der 50+1-Regel im deutschen Fußball. "Investoren sind herzlich willkommen – sie müssen sich nur an die Spielregeln halten. Letztlich dürfen wir da nicht spalten, denn der Fußball braucht beide: den Investor und den Fan", sagte der 61-Jährige.

Die "Romantik" sei "ein bisschen verloren" gegangen. "Meiner Meinung nach hängt heute viel mehr vom Verantwortungsbewusstsein der Entscheidungsträger ab, im Sport wie in der Politik. Denken sie nur an den Zeitraum der eigenen Wahlperiode oder darüber hinaus? Das gilt in Bezug auf den Shareholder-Value-Gedanken in einem DAX-Unternehmen genauso wie für den Fußballmanager, der sagt: Wenn ich im Winter die Millionen zurückhalte und wir absteigen, dann bin ich sowieso weg, also gebe ich lieber vorher das Geld aus."