19.01.2025 17:30 Uhr

Union Berlin gelingt Befreiungsschlag gegen Mainz

Jubel bei Union-Coach Steffen Baumgart
Jubel bei Union-Coach Steffen Baumgart

Hoffnungsträger Steffen Baumgart führt den kriselnden Bundesligisten Union Berlin zum ersehnten Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Mit dem Sieg über den FSV Mainz 05 endet eine lange Negativserie.

Steffen Baumgart riss beide Arme nach oben und drehte sich jubelnd zu den Fans, danach fiel der Hoffnungsträger Benedict Hollerbach um den Hals. Der neue Trainer und sein Wirbelwind führten den kriselnden Fußball-Bundesligisten Union Berlin zum ersehnten Befreiungsschlag im Abstiegskampf, nach dem 2:1 (2:1) gegen den Europapokalanwärter FSV Mainz 05 und dem Ende der Negativserie von zuletzt zehn Ligaspielen ohne Sieg war die Stimmung gelöst.

Hollerbach (1.) und Robert Skov (24., Foulelfmeter) schossen die Unioner zum so wichtigen Triumph in der heimischen Alten Försterei, Nadiem Amiri (5., Foulelfmeter) traf für Mainz. "Ich bin froh, dass wir seit langem mal wieder einen Sieg eingefahren haben", sagte Baumgart mit angeschlagener Stimme bei "DAZN": "Es war schon eng. Deshalb freuen wir uns heute und dann ist gut."

Auch Torschütze Hollerbach, der dazu den Strafstoß herausholte, war nach dem erlösenden Dreier glücklich. "Ich kenne das Gefühl gar nicht mehr, zu siegen. Deswegen tut das extrem gut", sagte der schnelle Außenspieler und forderte: "Wir müssen jetzt weitermachen, um nicht wieder in so eine Negativspirale zu kommen und punktetechnisch besser dazustehen."

Union Berlin setzt sich vom Tabellenkeller ab

Hatte Union die ersten beiden Spiele unter dem Nachfolger des entlassenen Coaches Bo Svensson beim 1. FC Heidenheim und am Mittwoch gegen den FC Augsburg jeweils 0:2 verloren, setzten sich die Eisernen nun vom Tabellenkeller ab und stehen sechs Zähler vor Relegationsrang 16.

Um die Wende zu schaffen, rückte Baumgart schon in seinem dritten Pflichtspiel von seiner favorisierten Viererkette ab und brachte die typische Dreierkette zurück. Gleichzeitig setzte der Coach mit Rani Khedira und Kapitän Christopher Trimmel die beiden unangefochtenen Führungsspieler zunächst auf die Bank, insgesamt wechselte er sechsmal.

Nicht einmal 60 Sekunden waren gespielt, als Hollerbach dem Mainzer Danny da Costa an dessen Strafraum den Ball stahl, vor das Tor zog und eiskalt vollstreckte. Nach einem Foul von Unions Aljoscha Kemlein an Jae-sung Lee traf Amiri, nach Rot-Sperre zurück und Vertreter des verletzten Kapitäns Jonathan Burkhardt, aber wenig später sicher vom Punkt.

Union Berlin offensiv verbessert

Während die Unioner in der laufenden Saison auch schon unter Baumgart-Vorgänger Svensson offensiv arge Probleme hatten, wirkte sie nun um einiges gefährlicher. Immer wieder klauten sich beide Teams in giftigster Manier gegenseitig die Bälle, um dann blitzschnell umzuschalten - und in den gegnerischen Strafraum zu drängen. Genau dort legte Dominik Kohr Berlins Hollerbach, ehe Skov den fälligen Elfmeter problemlos verwandelte.

Nach der Pause verlor die Partie den Schwung der ersten Hälfte, Union ließ die Mainzer kommen. Die Gastgeber verlegten sich darauf, aus einer kompakten Abwehr offensive Nadelstiche zu setzen. Vor allem Hollerbach wurde oft tief geschickt. Jener hätte beinahe für Union erhöht, doch seinen Lupfer (57.) klärte Kohr kurz vor der Linie.