BVB hatte keine "Szenarien" für Sahin vorbereitet
Borussia Dortmund ist in dieser Bundesliga-Saison bislang deutlich unter den Erwartungen geblieben, der Druck auf Trainer Nuri Sahin war zwischenzeitlich immens und bleibt weiter hoch. Doch BVB-Sportgeschäftsführer Lars Ricken betonte nun noch einmal, wie überzeugt er und seine Kollegen von Sahin sind und verriet zudem, wie das Saisonziel der Dortmunder aktuell formuliert ist.
Ende Oktober sah es für Nuri Sahin beim BVB extrem eng aus. Seine Mannschaft hatte gerade 2:5 in der Champions League bei Real Madrid verloren, in der Bundesliga gab es eine 2:1-Niederlage beim FC Augsburg und im DFB-Pokal schied man nach einem 0:1 in Wolfsburg aus.
Einige Medien stilisierten das darauffolgende Spiel gegen RB Leipzig gar zum Endspiel für den Coach hoch, der erst im Sommer den BVB übernahm. Doch intern gab es laut Sportchef Lars Ricken keine Do-or-Die-Vorgabe.
Wenn wir das Liga-Spiel gegen Leipzig verloren hätten, wären wir Zehnter gewesen", blickte Ricken in der "Sport Bild" zurück auf die Partie Anfang November, die der BVB mit 2:1 gewann und fügte hinzu: "Wir haben mit Nuri aber nie über irgendwelche Szenarien im Falle einer Niederlage gesprochen, sondern klar gesagt, dass wir diesen Weg weitergehen werden."
Ricken lobt Sahin
Mögliche Trainerdiskussionen waren dann ohnehin nicht nötig, denn laut Ricken habe die Borussia gegen RB dann "hervorragend gespielt". Es folgten weitere wichtige Siege.
"Nach dem Spiel (gegen Leipzig) hat Nuri uns gesagt, dass er den Verein noch einmal auf eine neue Art und Weise kennengelernt hat. Und hat sich für diesen Umgang bedankt", verriet Ricken und setzte hinzu: "Das hat mir sehr imponiert."
Von "Sport Bild" gefragt, ob er Sahin gar als angehenden Meistertrainer sieht, lehnte Ricken eine Beantwortung ab. "Ich denke nicht in solchen Kategorien", sagte er nur.
Sahin sei "von seiner Persönlichkeit her eine Autorität. Er musste in sehr jungen Jahren bereits erwachsen werden, ist früh in unser Jugendhaus gezogen, ist früh Profi geworden und hat früh ins Ausland gewechselt. An solchen Erfahrungen ist er immens gewachsen. Und das merkt man ihm in jeder Sekunde deutlich an", erklärte der BVB-Geschäftsführer Sport stattdessen.
Ricken: Das Ziel des BVB bleibt die Champions League
Klarer wurde Ricken hingegen mit Blick auf das aktuellen Saisonziel: die Qualifikation für die Champions League.
"Die Bundesligabilanz ist nicht gut, insbesondere weil die Auswärtsbilanz bislang schwach ist. Wir sind aktuell nur Achter, und es wird jetzt natürlich eine immense Kraftanstrengung, Platz vier zu erreichen", sagte der 48-Jährige. In der Fremde muss sich der BVB deutlich steigern.
"Diese Herausforderung zu bewältigen wird nur gelingen, wenn wir alle beim BVB - jeder einzelne Mitarbeiter - an einem Strang ziehen. Wenn wir das schaffen, bin ich nach wie vor sehr optimistisch", betonte Ricken.