Nagelsmann mit pikanter Aussage über den FC Bayern
Nach seinem Aus beim FC Bayern hat Julian Nagelsmann als Bundestrainer sein Glück gefunden. Dass es im März 2023 für ihn in München nicht weiterging, ärgert den 37-Jährigen offenkundig nicht mehr.
"Wenn man nur eine Marionette ist und wird dann entlassen, dann fällt es einem deutlich schwerer. Ich war es nicht. Daher bin ich, glaube ich, besser weggekommen aus der Nummer als Bayern selbst", erklärte Nagelsmann bei einem Auftritt auf der Sportmesse Ispo in München.
Von Mitte 2021 bis zu seiner Entlassung durch den damaligen FCB-Vorstand um Chef Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic war er Coach des deutschen Rekordmeisters.
Aus dieser Zeit habe er "einige Lehren" für sich gezogen, hob Nagelsmann hervor: "Ich würde schon sagen, dass ich viele Dinge ganz ordentlich gemacht habe bei Bayern. Ich weiß aber auch, dass ich Dinge anders machen würde heute."
Er könne "gut damit leben, weil wir irgendwann im Trainerteam entschieden haben, wir gehen unseren Weg und entscheiden die Dinge so, wie wir das wollen. Und wenn es nicht mehr gefragt ist bei der Führung, ist es auch okay."
"Politische Strömungen" beim FC Bayern
Nagelsmann gewährte Einblick in die Besonderheit des Arbeitens bei einem Top-Verein wie dem FC Bayern.
"Bei so einem großen Klub gibt es immer politische Strömungen, auf die man Rücksicht nehmen muss. Man darf sich trotzdem nicht verbiegen lassen. Da gab es schon Momente, wo ich Entscheidungen getroffen habe in meiner Zeit bei Bayern, die ich im Nachgang anders entscheiden würde", verriet der heutige Bundestrainer.
Nagelsmann sprach von "inhaltlichen Entscheidungen", bei denen es "in einem großen Klub sehr viele Strömungen gibt und jeder mitsprechen will".
Dabei würden Dinge, "die an einem Montag als herausragend gut gesehen werden", nur einen Tag später durchaus mal "komplett 180 Grad in die andere Richtung bewertet".
Die Konsequenz daraus sei für ihn gewesen, "dass man sich ein bisschen neutraler verhält. Da lernt man, mit Dingen vorsichtiger umzugehen", resümierte Nagelsmann.