05.12.2024 14:39 Uhr

1. FC Köln droht Mega-Strafe

Große Pyroshow im Kölner Stadion
Große Pyroshow im Kölner Stadion

Vor Anstoß der Pokalpartie gegen Hertha schießen Kölner Anhänger Raketen ab und zünden Pyrotechnik. Das könnte dem Klub eine teure Rechnung bescheren. 

Der 1. FC Köln hat sich in einem spannende Pokal-Fight gegen Hertha BSC durchgesetzt. Vor dem 2:1 nach Verlängerung brannten schon die Anhänger des Effzeh im wahrsten Sinne ein Feuerwerk ab. Einige Ultras zündeten Leuchtfackeln und schossen Raketen in den Müngersdorfer Nachthimmel. Zudem zeigten sie ein Banner mit der Liedzeile eines Kölner Liedguts: "Dröm losse mer de Stän am Himmel danze".

Das sah zwar ansehnlich aus, dürfte aber auch ordentlich in den eher klammen Kölner Geldbeutel gehen.

Wie teuer wird die Pyro-Aktion für den Effzeh?

Denn in der Regel kostet das Abbrennen von Pyrotechnik in der 2. Liga pro Gegenstand 600 Euro (in der Bundesliga 1000 Euro, in der 3. Liga 350 Euro). Auch das Abschießen von Pyro wird mit 1500 Euro (3000 Euro und 750 Euro) hart sanktioniert. 

Wenn Klubs die Verursacher finden, können sie das Strafmaß nach unten drücken. 

Auch im Pokal zählt die Ligazugehörigkeit für das Strafmaß. Das bestätigte der DFB dem Kölner "Express".

FC-Sportchef Christian Keller, der jüngst seinen Vertrag verlängerte, war sich kurz nach Anpfiff über das Ausmaß der Strafe noch im Unklaren. "Es gibt in der Liga ein Strafmaß, was differenziert, je nach Ligazugehörigkeit. Wie es im Pokal ist, muss ich erstmal gucken im Strafzumessungsleitfaden", sagte er dem "Express".

Bei der hohen Anzahl an Pyrotechnik und Raketen dürfte trotz des "reduzierten" Strafmaßes eine beträchtliche Summe für den FC zusammenkommen.

Transfersperre gegen 1. FC Köln aufgehoben

Rekordstrafe ist die Pyro-Sanktion nach dem Derby gegen Gladbach 2023. Damals musste der Effzeh 420.000 Euro überweisen. "Günstig wird es nicht", kündigte Keller schon mal an. Wirklich überraschend kam für ihn die Aktion wohl nicht. "Ich glaube, es war erwartbar, dass es bei einem Pokalspiel mit dieser sportlichen Bedeutung auch atmosphärisch nicht ohne Pyro-Fackeln geht."

Bessere Nachrichten gab es für die Kölner seitens der FIFA: Die Transfersperre gegen den 1. FC Köln ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Allerdings wäre diese Ende es Jahres ohnehin ausgelaufen. Transfers kann der Klub auch erst mit Start der kommenden Transferperiode tätigen. 

Hintergrund der FIFA-Entscheidung ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Fall des Ex-Profis Lassana Diarra. Der Spieler hatte seinen Vertrag bei Lokomotive Moskau einseitig gekündigt, der russische Klub beschwerte sich bei der FIFA und hatte damit Erfolg: Den Moskauern wurde eine Entschädigung zugesprochen, zudem drohte einem potenziellen neuen Arbeitgeber Diarras eine Transfersperre.

Grund für die FIFA-Strafe war im Januar 2022 die Verpflichtung des slowenischen Teenagers Jaka Potocnik. Dieser hatte seinen Vertrag bei Olimpija Ljubljana gekündigt und kurz darauf beim FC unterschrieben. Die Slowenen legten erfolgreich Beschwerde bei der FIFA ein. Die Kölner wehrten sich unter anderem vor dem CAS, im Dezember 2023 trat die Registrierungssperre aber in Kraft.