Kollektiver Frust beim VfB nach Belgrad-Klatsche
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß war nach der 1:5 (1:2)-Klatsche bei Roter Stern Belgrad völlig bedient. Im Kampf um die Achtelfinal-Play-offs in der Champions League habe der desolate VfB "eine große Chance verpasst. Wir bringen uns in eine Situation, wo wir jetzt punkten müssen", sagte Hoeneß bei "DAZN".
Gegen Young Boys Bern (11. Dezember), Slovan Bratislava (21. Januar) und Paris Saint-Germain (29. Januar) ist der deutsche Vizemeister nun zum Siegen verdammt, um sein Minimalziel in der Königsklasse noch zu erreichen. Nach fünf Spielen hat der VfB vier magere Zähler auf dem Konto.
Der Frust war riesig. Hoeneß wusste zunächst gar nicht, wo er mit seiner Kritik ansetzen sollte. Für Ursachenforschung sei es "noch zu früh", sagte er nach dem herben Rückschlag - um dann doch die ernüchternde Leistung seines Teams in alle Einzelteile zu zerlegen.
"Wir waren mit Ball unpräzise, hatten nie Kontrolle und haben nie Rhythmus aufgenommen. Wir haben in falschen Momenten das Tempo verschleppt oder Tempo aufgenommen. Wir haben kein gutes Gefühl auf dem Platz gehabt", monierte Hoeneß in aller Deutlichkeit, war aber damit noch lange nicht am Ende.
"Das Durchsetzungsvermögen hat gefehlt. In vielen Zweikämpfen waren wir zweiter Sieger." Und "sehr ärgerlich" sei zudem, das Spiel in der Schlussphase "so abzuschenken".
VfB Stuttgart: "Das war gar nichts"
Angelo Stiller fasste das Geschehen etwas kürzer zusammen: "Das war heute gar nichts." Man sei "nicht am Limit" gewesen. "Das war ein harter Schlag", sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.
Das Spiel, ergänzte Torjäger Ermedin Demirovic, habe "Spaß gemacht, bis zu dem Zeitpunkt wo wir geführt haben". Geführt hat der VfB schon nach fünf Minuten.
Danach gingen die Schwaben in der hitzigen Atmosphäre des Belgrader "Marakana" völlig unter. Der Ex-Stuttgarter Silas (12.), Rade Krunic (31.), Mirko Ivanic (65.) und Nemanja Radonjic (69./88.) hatten leichtes Spiel, um die ersten Punkte überhaupt für Roter Stern zu sichern.
Viel Zeit, um sich zu schütteln, hat der VfB nicht. Bereits am Samstag (15:30 Uhr/Sky) steht die nächste Aufgabe bei Werder Bremen in der Bundesliga an. "Das ist eine Niederlage, die hängen bleibt, aber wir müssen das schnell abschütteln", betonte Wohlgemuth.