"Eiskalte" U21 vor wichtiger Reifeprüfung
Die deutsche U21 unterstreicht gegen Dänemark ihre EM-Titelambitionen. Im nächsten Test gegen Frankreich wartet jedoch ein ungleich größerer Prüfstein.
Mit bester Laune und einem ersten Statement-Sieg im Gepäck machten sich Youssoufa Moukoko und seine Teamkollegen am Sonntag auf die Reise in Richtung Valenciennes. Beim 3:0 (1:0) gegen Dänemark hatte die deutsche U21 zum Start der EM-Vorbereitung zwar ihre Titelambitionen unterstrichen - am Dienstag (18:15 Uhr) müsse man gegen Frankreich nun aber noch einmal "eine Schippe drauflegen", betonte Moukoko.
Die Leihgabe von Borussia Dortmund spielt seit Sommer im deutschen Nachbarland bei OGC Nizza, kennt viele Jungs des kommenden Gegners. "Wir haben ab und zu schon geschrieben und ein paar Späße gemacht. Die sind schon sehr gut", sagte Moukoko, der als Joker gegen Dänemark zum Endstand getroffen hatte (81.), bei "ProSieben MAXX".
Beim zweiten von insgesamt vier Tests auf dem Weg zur Endrunde im Sommer in der Slowakei (11. bis 28. Juni) wartet nun eine echte Reifeprüfung. "Wir wollen uns gegen die Besten messen, um zu gucken, wo wir stehen", sagte Moukoko, der nach seinem 13. Tor im 14. U21-Spiel wieder Ansprüche auf die Startelf anmeldete.
Heißes Duell mit Bundesliga-Stars
Auch DFB-Trainer Antonio Di Salvo zählt die Franzosen zu den absoluten Titelfavoriten. "Wenn ich sehe, was Frankreich für einen Kader mit einem riesigen Marktwert hat, mit Spielern, die in der Champions League spielen, auf dem höchsten Niveau, dann ja, natürlich!", sagte der 45-Jährige.
Vor allem die Offensive der Franzosen, in der Bayerns Mathys Tel und Paris' 50-Millionen-Einkauf Désiré Doué beim 2:2 in Italien sogar nur von der Bank kamen, dürfte das deutsche Team am Dienstag noch einmal vor größere Probleme stellen, als es die Dänen vermochten. Die beiden Bundesliga-Stars Enzo Millot vom VfB Stuttgart und Frankfurts Torjäger Hugo Ekitiké werden den Test-Kracher dagegen verletzungsbedingt verpassen.
Bange sein muss Di Salvo aber nicht. Im zwölften Spiel nacheinander ohne Niederlage wirkte vor allem seine Defensive sehr stabil, sie ließ nur einen gefährlichen Abschluss der Dänen zu. "Das haben wir über 90 Minuten hervorragend gemacht", bilanzierte Di Salvo: "Jetzt können wir noch ein bisschen besser den Ball laufen lassen."
Im Angriff zeigte sich die DFB-Auswahl in Aachen sehr effektiv - und zu Beginn beider Halbzeiten bei den Toren von Nicolò Tresoldi (5.) und Nathaniel Brown (48.) jeweils hellwach. "Wir waren vorm Tor eiskalt", sagte Di Salvo, der aufgrund des einseitigen Spielverlaufs allen Spielern im Kader Einsatzzeit verschaffte.
Gegen Frankreich werde er "nicht so viel wechseln", sagte Di Salvo, im Angriff hat er zwischen Maximilian Beier, Moukoko, Tresoldi und Co. auch ohne den verletzten Karim Adeyemi einmal mehr die Qual der Wahl. Aber: "Das ist genau das, was ein Trainer möchte."