Kahn legt Neuer Karriereende nahe
Beim FC Bayern soll die Vertragsverlängerung von Manuel Neuer bis 2026 nur noch Formsache sein. Der ehemalige Vorstandschef Oliver Kahn riet dem Keeper nun aber zu einem zeitigen Karriereende.
"Falls es dem FC Bayern gelingen sollte, im Mai 2025 in München die Champions League zu gewinnen, wäre das ein perfekter Zeitpunkt", sagte Kahn in der "Sport Bild".
Der 55-Jährige selbst hatte seine Vereinskarriere zwei Jahre nachdem er bei der Nationalmannschaft aufhörte beendet. "Als ich 2006 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten bin, habe ich - für den FC Bayern, aber auch für mich selbst - klar definiert: zwei Jahre noch, dann ist Schluss. Das hat mir und dem Verein geholfen. Jeder wusste genau, was Sache ist", merkte Kahn an.
Aus diesem klar definierten Ende habe der ehemalige Torwart Motivation ziehen können. "Bis dahin wollte ich viel gewinnen und auf einem hohen und würdigen Niveau aussteigen. Keiner will am Ende der Karriere aus dem Stadion gepfiffen werden", so Kahn.
Dass Neuer in dieser Saison nicht an seine Top-Leistungen herankommt, ist für den 55-Jährigen wenig überraschend. "Ich kenne das aus meiner eigenen Karriere: Er war es gewohnt, jahrelang den Nimbus als Nummer 1 in der Nationalmannschaft zu haben und diesen zu verteidigen. Der Moment, in dem das wegfällt, ist nicht leicht, vor allem psychologisch", blickte Kahn zurück.
Als Spieler falle man schnell in ein Loch und frage sich, welche Ziele man noch erreichen kann.
Kahn ordnet Gerüchte über Neuer-Comeback beim DFB ein
"Mich wundert es daher nicht, dass Manuel in dieser Saison noch nicht in jedem Spiel die Leistungen zeigt, die wir von ihm gewohnt sind. Er ist immer noch in der Lage, seine Weltklasse abzurufen. Konstant ist das eine große Herausforderung", betonte Kahn und forderte: "Er muss für sich selbst ein klares Ziel definieren."
Spekulationen über eine Neuer-Rückkehr ins DFB-Team zur WM 2026 verwies Kahn ins Reich der Fabeln.
"Die Entwicklung geht weiter, beim DFB müssen sich neue Dinge entwickeln, neue Torhüter müssen wachsen", hob er hervor: "Ein Comeback von Manuel Neuer in der Nationalmannschaft macht wenig Sinn. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das wirklich will."