Eberl erklärt Leipzig-Entscheidung
Bevor Max Eberl als Sportvorstand beim FC Bayern anheuerte, war er Geschäftsführer bei RB Leipzig. Sein Wechsel zu den Sachsen Ende 2022 wurde von zahlreichen kritischen Stimmen begleitet – etwas, das der 51-Jährige nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann.
Seine damalige Entscheidung für RB könne "man diskutieren, ganz klar", räumte Eberl im "Sport1"-Podcast "Leadertalk" ein. "Ich wollte mit RB deutscher Meister werden. Und ich habe in RB diese Chance gesehen. Und die wollte ich einfach ergreifen. Aber wenn das in Hass umschlägt, dann ist das genau das, was man heute in der Gesellschaft nicht möchte."
Auf besonders große Vorbehalte stieß Eberls Engagement in Leipzig bei den Fans von Borussia Mönchengladbach. Dort war der Ex-Profi ein knappes Jahr zuvor wegen eines Burnouts von seinem Posten als Sportdirektor zurückgetreten.
"Wenn Menschen etwas lieben, und vielleicht etwas über die Maßen lieben und in diesen Menschen auch sehr viel hineinprojizieren, vielleicht auch zu viel und dieser Mensch enttäuscht dich, dann kann der eine traurig sein, ein anderer hat Verständnis, die Großzahl wird dich hassen. Weil sie was verlieren", sagte Eberl. "Es ist eigentlich ein Kompliment, es fühlt sich aber nicht als Kompliment an."
Das hat Eberl für seine Arbeit beim FC Bayern gelernt
"Ich bin marschiert ohne Ende, um den Menschen gerecht zu werden. Auch, um mir gerecht zu werden, meinen Anforderungen, meinem Anspruch an mich selbst", blickte Eberl auf das Ende seiner Gladbach-Ära zurück: "Ich habe irgendwann meine Flamme, die jeder Mensch in sich trägt, immer mehr zum Erlöschen gebracht."
Aus dieser für ihn persönlich schwierigen Zeit hat Eberl für seine derzeitige Arbeit beim FC Bayern einiges mitgenommen. Vor allem habe er gelernt, "ehrlich zu sich sein", schilderte der gebürtige Niederbayer.
In der Welt des Fußballs stumpfe man "auch ein Stück weit ab", erklärte Eberl: "Ich habe keine Angst davor, nochmal in eine Burnout-Situation zu kommen, weil ich ganz bewusst lebe, arbeite, tue, agiere und Menschen um mich herumhabe, mit denen ich mich extrem austausche."