Mazraoui plötzlich Zehner - Klub-Ikone ist "verwirrt"
Der in England heftig in der Kritik stehende Erik ten Hag hat Fans und Experten am Donnerstag mit einer Personalentscheidung mächtig aufgerüttelt: Der Teammanager setzte Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui, im Sommer vom FC Bayern losgeeist, zur Überraschung auf der Zehn ein. Eine United-Legende rieb sich regelrecht die Augen.
Erik ten Hag hat mit einer Personal-Entscheidung vor dem Auswärtsspiel in der Europa League bei Fenerbahce (1:1) für Aufsehen gesorgt: Seinen Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui stellte er nämlich auf der Zehnerposition im offensiven Mittelfeld auf.
Der Niederländer begründete bei "TNT Sports": "Wir haben einige Verletzungen und die Sperre von Bruno Fernandes, also mussten wir kreativ werden. Außerdem haben wir einige Spieler, für die die Zeit bis zum Spiel gegen West Ham sehr kurz ist. Deshalb haben wir einige Änderungen vorgenommen und die Aufstellung verändert, aber nicht zu sehr, denn wir wollen die Konsistenz beibehalten."
Christian Eriksen, der in der 15. Minute das 1:0 erzielte, bildete im 4-2-3-1-System gemeinsam mit Manuel Ugarte die Doppelsechs. In der offensiven Position davor durfte der Ex-Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui ran. "Ich kenne ihn von früher, habe ihn dort manchmal für Ajax spielen lassen, auch als Außenverteidiger. Und auch in unserem System spielt er in den Halbräumen, also ist er in der Lage, diesen Job zu erledigen."
Scholes völlig "verwirrt" - Mazraoui überzeugt
Ex-Profi und TV-Experte Paul Scholes war angesichts der Erklärungen des United-Teammanagers völlig "verwirrt", wie er vor der Partie sagte. "Ich fand sogar die Erklärung verwirrend. Ich denke, Eriksen ist perfekt für die Rolle."
Die Manchester-Ikone fügte hinzu: "Ich hoffe, Mazraoui versteht es besser als ich. Ich konnte der Erklärung von ten Hag nur schwer folgen. Ich sehe ihn nicht als Nummer zehn."
Im Spiel machte Mazraoui dann keine allzu schlechte Figur, hob etwa die "Daily Mail" in ihrer Einzelbewertung hervor. Das Blatt gab dem Marokkaner sieben von zehn möglichen Punkten und schrieb: "Er wurde auf der für ihn ungewohnten Position der Nummer 10 eingesetzt und machte seine Sache gut, was man dem Trainer zugute halten muss. Er spielte zielstrebig und mit viel Fingerspitzengefühl an der Strafraumgrenze. Er bewies, dass seine Zweifler vor dem Spiel falsch lagen."
Dennoch ging ManUnited in Istanbul nur mit einem statt mit drei Punkten nach Hause, nachdem Youssef En-Nesyri (49.) per Kopf ausgleichen konnte.