"Frechheit!": Dresden nach "katastrophaler" Pleite am Boden
Stark in die neue Saison der 3. Liga gestartet und in der ersten Runde des DFB-Pokals den ambitionierten Zweitligisten Fortuna Düsseldorf mit 2:0 rausgekegelt: Dynamo Dresden blickt bislang auf eine sehr ordentliche Spielzeit - nun setzte es einen empfindlichen Dämpfer.
Bei der überraschenden 1:2-Auswärtpleite beim BVB II zeichnete sich bereits ab, dass derzeit nicht alles bei Dynamo Dresden vollkommen rund läuft. Ein Eindruck, der sich am Samstag erhärtete, als das Team von Trainer Thomas Stamm im Sachsenpokal vollkommen überraschend gegen den Chemnitzer FC aus der Regionalliga Nordost den Kürzeren zog.
Zwar erwischte die SGD den besseren Start und ging nach 21 Minuten durch Aljaz Casar in Führung, mit 10.429 Zuschauen im Rücken ließ der Underdog aus Chemnitz allerdings nicht locker und glich zehn Minuten später durch Niclas Erlbeck aus.
Die zweiten 45 Minuten gehörten weitestgehend den Gästen, Chemnitz rührte jedoch kräftig Beton an und zog den Mannen von der Elbe so erfolgreich den Zahn.
Mit 1:1 ging es in die Verlängerung, in der ein Standard die Waagschale zugunsten des Chemnitzer FC senkte. Nach einer Ecke in der 103. Minute schoss Roman Eppendorfer Dresden-Angreifer Christoph Daferner an, von dem das Leder ins Tor abgelenkt wurde.
Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte CFC-Youngster Luis Fischer, der einen Konter in der 114. Minute erfolgreich abschloss und für den Endstand sorgte.
Stamm zählte sein Team auf der anschließenden PK deutlich an: "Das darf uns nicht passieren, dass Chemnitz einfach mehr in die nächste Runde einziehen möchte", prangerte Stamm vor allem die Einstellung seines Teams an. Er sei "sehr enttäuscht über die Körpersprache und die Zweikampfführung", man habe das Spielgeschehen zwar über weite Strecken bestimmt, das Weiterkommen der Chemnitzer sei unter diesen Gesichtspunkten allerdings "auch nicht unverdient", so Stamm.
"Es ist eine Frechheit gewesen"
Während der Coach insgesamt aber noch recht gefasst wirkte, konnte Routinier Stefan Kutschke seine Wut nach dem Aus kaum verbergen. "Ein anderer kommt ja nicht - wir haben ja genügend Führungsspieler", wetterte der 35-Jährige laut den "Lausitzer Rundschau" in der Mixed-Zone.
Und weiter: "Die Art und Weise, wie wir dieses Spiel verloren haben, ist katastrophal. Es ist eine Frechheit gewesen, es ist eine Frechheit gewesen. Und das von allen! Mentalität, Zweikämpfe. Es geht doch schon damit los: Ich muss mich damit auseinandersetzen - Chemnitzer FC, es ist ein Derby, 10.000 Zuschauer. Hier der Platz - vielleicht nicht der beste, aber Chemnitz muss auf dem gleichen Platz spielen", teilte Kutschke weiter aus. Wenn man sich bis zum nächsten Ligaspiel gegen Essen nicht zusammenreiße, werde man erneut "keine Chance" haben.
Kutschke schloss sich in seine Kritik explizit mit ein, forderte von seinen Mitspielern allerdings, dass diese sich ebenfalls "nach unangenehmen Erlebnissen hinstellen und Fragen beantworten" sollten, nicht immer nur er.
Worte, die an der Elbe wohl kaum einfach so unter den Teppich gekehrt werden.